Trafostation sucht neue Bleibe

BERNKASTEL-KUES. Der Karlsbader Platz soll ein Vorzeigeobjekt werden. Doch es gibt einen guten Grund, einen wichtigen Teil des Plans noch einmal zu überdenken.

Stadtbürgermeister Wolfgang Port hat in den vergangenen Tagen viel Zeit auf dem im Bau befindlichen Karlsbader Platz verbracht. Dabei musste er feststellen, dass der Teufel im Detail steckt - in diesem Fall in dem zweistöckigen Gebäude, das dort errichtet wurde. Ins Erdgeschoss kommt wie geplant eine öffentliche Toilettenanlage. Im Obergeschoss sollte die neue Trafostation Platz finden, die etwas kleiner ist als das derzeitige Modell. Sie gewährleistet, dass die Häuser in der Innenstadt auch bei Hochwasser mit Strom versorgt werden. Dafür muss sie aber erhöht stehen. Doch als der Rohbau fertig war, kam Missstimmung auf. Denn das Gebäude verdeckt einen Teil der dahinter freigelegten Fachwerk-Fassade. Viele Bürger hielten mit Kritik nicht hinter dem Berg. Es gab viele deftige Umschreibungen des Satzes: "Das sieht nicht gut aus." Die Stadtoberen sind kleinlaut. "Wir haben einen Plan und dachten, dass das funktioniert", sagt Wolfgang Port. "Doch speziell vom Schwanenplatz aus wird der schöne Blick versaut", sagt der Stadtbürgermeister. Seit diese Diskussion läuft, wird nach einem anderen Standort für die Trafostation gesucht. Dass sie in diesem Bereich stehen muss, ist klar. Die Kosten für eine Verlegung an einen entfernteren Platz, zum Beispiel in der Nähe des Graacher Tores, beziffert Port auf 180 000 Euro. Eine Alternative wäre die Seitenwand des Mosel-Gäste-Zentrums. Eine andere der rückwärtige Bereich zwischen diesem und dem "Depot Machern". Sollte sich der Stadtrat heute (18 Uhr, Güterhalle) auf eine Variante einigen, kann das Obergeschoss des Gebäudes wieder abgerissen werden. Diesen Abriss muss das Gremium auch absegnen. Die Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD) Trier hat dies bereits getan. "Wir könnten auch sagen, Augen zu und durch. Das wollen wir aber nicht, denn das ist eine Investition in die Zukunft", sagt Port. Schließlich spiele der neue Platz in den Plänen der Stadt eine große Rolle. Dass die Situation unerfreulich ist, gibt er zu. "Wir haben vielleicht einen Fehler gemacht, aber es ist noch Zeit für eine Änderung." "Einige Bürger haben gesagt, dass auch Mut dazu gehört, Fehler einzugestehen", berichtet Beigeordneter Wolfgang Pastor auch von positiven Rückmeldungen. Erleichtert würde die Entscheidung, das Obergeschoss wieder abzureißen, durch das Angebot eines namentlich nicht in Erscheinung tretenden Bürgers. "Er hat zugesagt, die Mehrkosten aus eigener Tasche zu tragen", berichtet Port. Da die beiden gastronomisch genutzten Flächen, die nebenan entstehen, auch nur eingeschossig gebaut werden, käme das Fachwerk in diesem Bereich gut zur Geltung. "Wir brauchen auch einen optischen Abschluss des Platzes. Der wäre dann vorhanden", sagt Port.

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