"Traum von einer Kirche, in der wir uns wohl fühlen"

WITTLICH. Thomas Barton heißt der neue Pfarrer der Seelsorgeeinheit Wengerohr/Altrich/Platten. Zur lebendigen Atmosphäre während des Einführungsgottesdienstes trugen auch die Pfarrangehörigen durch heftigem Applaus bei.

"Ich habe den Traum von einer Kirche, in der wir uns wohl fühlen, in der wir uns an der Hand fassen, in der wir uns umarmen und uns zu Hause fühlen." Der neue Pfarrer Thomas Barton schaffte es binnen weniger Minuten, seine neuen "Schäfchen" zu vereinnahmen. Mehrfach erklang Applaus in der Wengerohrer Pfarrkirche. Barton wurde am 16. Dezember 1951 in Steudnitz bei Jena geboren. Nach der Flucht in den Westen wuchs er im Sauerland auf. 1970 trat er in den Orden der Steyler Missionare ein und studierte Theologie in St. Augustin. Zum Priester wurde er am 15. März 1978 geweiht. Zunächst war er Internaterzieher in Ingolstadt, ehe er von 1980 bis 1984 Sozialpädagogik in Benediktbeuern studierte. Danach war er unter anderem Pfarrer auf den Philippinen und im oberschwäbischen Aulendorf und zuletzt vier Jahre lang Vikar in der Seelsorgeeinheit Ottweiler und Fürth/Saarland.Unkompliziert und herzlich

Unkompliziert und herzlich agierte der "Neue", gleichwohl orientiert an der pragmatischen Umsetzung christlicher Glaubensziele, so der Eindruck vieler Besucher bei dem lebendigen Einführungsgottesdienst. "Die Kirche brennt lichterloh, weil nur noch wenige den Weg in die Gottesdienste finden", sagte Barton in seiner Predigt. Diesen Brand könne er nicht löschen, aber das Gemeinschaftsgefühl in den Pfarreien der Seelsorgeeinheit wolle er entfalten. Am Tag der Einführung war das Kirchenschiff gut gefüllt. Im Altarraum hatten die Kirchenchöre Altrich und Wengerohr, der Musikverein Wengerohr, das Personal des katholischen Kindergartens Wengerohr und die Ministranten Platz genommen. Sechs Konzelebranten begleiteten den Gottesdienst. Bartons Predigt zeugte von rhetorischem Geschick und einem Gespür für die Probleme der Zeit. Der Funke sprang über. Volltönender Gesang aus hunderten Kehlen durchströmte das Gotteshaus. Dechant Halffmann überreichte die Ernennungsurkunde und übergab Schlüssel, Heilige Schrift und Taufbecken. "Die Pfarreien sind dankbar für ihren neuen Pfarrer", sagte Agnes Hoffmann als Pfarrgemeinderats-Sprecherin. Grußworte überbrachten Ortsvorsteher Theodor Brocks (Wengerohr), Pfarrer Groß von der evangelischen Gemeinde sowie Ortsbürgermeister Bonny aus Altrich. Pater Heinz Schneider, Provinzialoberer der Steyler Missionare und Vorgänger Bartons als Pfarrer, bezeichnete die Übernahme einer Pfarrei durch ein Mitglied seines Ordens als Notwendigkeit in einer säkularisierten Welt. Sein Dank galt Pater Hugo Pöpping für die Betreuung der Seelsorgeeinheit während der mehrmonatigen Vakanz. Begonnen hatte die gemeinsame Einführungsfeier für die drei Pfarreien mit dem Abholen des neuen Pastors am Pfarrhaus. "Wir wollen Sie begrüßen", sang eine Gruppe des Kindergartens und überreichte eine Sonnenblume. Die Gläubigen geleiteten Barton in einer Prozession mit Ministranten, Feuerwehr und Musikverein Wengerohr zur Kirche. Beim Empfang in der Aula der Hauptschule nach dem Gottesdienst konnten erste Kontakte geknüpft werden.

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