Trittenheim hat schwarze Zahlen in Aussicht

Trotz zeitintensiver Beratung über die auf zehn Jahre ausgerichtete Forsteinrichtung hat der Gemeinderat das Neubaugebiet "Leimkaul" sowie alternative Bestattungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht.

 Oberhalb des Dorfes am Ortseingang aus Richtung Neumagen soll das Neubaugebiet entstehen, in dessen Planung Trittenheim jetzt einsteigt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Oberhalb des Dorfes am Ortseingang aus Richtung Neumagen soll das Neubaugebiet entstehen, in dessen Planung Trittenheim jetzt einsteigt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Trittenheim. (urs) Trittenheim hat die Weichen gestellt für die Weiterentwicklung des Neubaugebietes "Auf der Leimkaul". Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung dafür ausgesprochen, "in die Planung zu gehen", wie es der Erste Beigeordnete Franz-Josef Bollig formuliert. Dabei denkt er vor allem an den Erhalt von Grundschule und Kindergarten im Ort. Die bisherigen Flächen seien bis auf eine oder zwei ausgereizt.Vorrangig die Winzer im Auge hat die Gemeinde mit der Unterstützung einer Stellungnahme der Verbandsgemeinde. Diese wehrt sich - "rein prophylaktisch", so Bürgermeisterin Christiane Horsch - gegen die Neufestsetzung des Mosel-Überschwemmungsgebietes. Dass ein Winzer, der einen Weinberg in diesem Gebiet neu bepflanzen wolle, künftig erst eine Genehmigung einholen müsse, sei nicht praktikabel. Trittenheim spricht sich daher ebenfalls gegen die Ausweitung des Gebietes aus.Befürwortet wird hingegen das Anlegen von Urnen- und Rasengräbern auf dem örtlichen Friedhof. Außerdem werden auch Beisetzungen in Rasen-Urnengrabstellen ermöglicht. Die Kosten dafür sollen mit voraussichtlich 1800 Euro geringfügig unter den 2500 Euro relativ für Reihenrasengräber liegen. Der Aufwand sei trotz unterschiedlicher Größe relativ gleich, begründet Horsch.Während diese Punkte rasch abhandelt sind, braucht die Präsentation des Forsteinrichtungswerkes 2008 bis 2018 ihre Zeit. Schließlich informiert Einrichter Rudi Birtel nicht nur über den Ist-Zustand des Reviers, sondern auch über den Zehnjahresplan. Positiv für das Revier Trittenheim, das eingehen wird in ein mit den Verbandsgemeindegrenzen identisches Revier, ist die Aussicht auf ein Ende des gewohnten Defizits. Denn im Zuge der Forstrevierreform (der TV berichtete) sollen in den künftig größeren Revierzuschnitten die Kosten der "Beförsterung" für die Waldeigentümer sinken. Dass Birtel für die nächsten zehn Jahre erneut mit einem jährlichen Minus von im Schnitt 2300 Euro rechnet, ist daher eher theoretisch. Ursache der Unterdeckung sind die schwer zu bewirtschaftenden und daher kostenintensiven Steil- und Hanglagen des Reviers. Nur 20 Prozent der Bäume stehen auf gut erreichbaren Plateauflächen. Hinzu kommt ein seit Jahren im Wandel befindlicher Bestand. Die von Trockenheit und Borkenkäfer gebeutelten Fichten fallen als Flachwurzler vermehrt Stürmen zum Opfer. Bei Neuanpflanzungen setzt der Forst daher auf Douglasien und Laubholz. "In eine Gemeinde mit Weinbauklima gehört die Fichte nicht mehr hin", erklärt Revierleiter Theo Anell. Da er in jährlichen Waldbegehungen den Ratsmitgliedern die Problematik erläutert, akzeptieren diese das Dauer-Defizit. Kritisiert werden lediglich die steigenden Schäden durch Wildverbiss, denen der Jagdpächter mit höheren Abschusszahlen Einhalt gebieten sollte. Den Zehnjahresplan verabschiedet der Rat einstimmig.Im Anschluss informiert RWE-Mitarbeiter Michael Arens über den für weitere 20 Jahre angebotenen Konzessionsvertrag. Die aktuellen Verträge mit den einzelnen Kommunen laufen Ende 2009 aus. Da es keine alternativen Anbieter gibt, spricht sich die Gemeinde für den vom Gemeinde- und Städtebund ausgehandelten Vertrag aus, in den etwaige noch zu verhandelnde Verbesserungen mit einfließen werden.

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