Triumvirat feiert mit "Herren zu Neumagen"

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Mit einem römischen Fest-Umzug begann das von "Kaiser Constantin, Dichter Ausonius und Gott Bacchus" begleitete Weinstraßenfest - ein Höhepunkt im Festreigen des ältesten Weinortes Deutschlands.

"Wir werden wieder kommen", versprach Grietje Schäfer. Die Friesin war tief beeindruckt von ihrem ersten Besuch in Neumagen-Dhron. "Die Leute sind alle so nett und gastfreundlich", schwärmte sie begeistert. Anlässlich des Weinstraßenfestes hatten sie und Ehemann Walter die Mosel entdeckt. Zusammen mit ihren Freunden Coba und Cobus Euhausen. "Und mit der Familie Schwarz", betonte dieser mit einem anerkennenden Blick in Richtung Gastgeber Paul. "Unsere Kinder waren schon öfter hier", erzählte Coba, für die es der zweite Besuch im ältesten Weinort Deutschlands war.Hoffnung auf lang währende Freundschaft

Startzeichen fürs Fest hatte das neuzeitliche Triumvirat aus Kaiser Constantin, dem römischen Dichter Ausonius und Gott Bacchus persönlich gegeben. Unterstützt vom Musikverein "Lyra" hatten sie sich mit einer stattlich gekleideten Gruppe von Römern und Römerinnen auf den Weg von der "Hinterburg" durch die Römerstraße gemacht. Ziel war das Weinschiff, an dem Ortsbürgermeister Willi Herres die Gäste begrüßte hatte, die in diesem Jahr noch zahlreicher als 2002 gekommen waren - vor allem viele Auswärtige - wie Bootsfahrer und Wohnmobillisten. Das sei einfach ein nicht zu unterschätzender Markt, bilanzierte der Ortsbürgermeister im TV -Gespräch. Nach dem offiziellen Akt mit Ehrungen langjähriger Gäste trafen Bürger und Besucher bei moselländischer Küche und heimischem Wein zusammen - begleitet von der Musik der umher ziehenden "Lyra". "Wir hatten das Glück, dass wir vom Musikverein begleitet wurden", sagte Frank Hürtgen. Der Thalfanger hatte mit Ehefrau Dorothee und Kindern zum ersten Mal das Straßenfest besucht. Beeindruckt war er von der Mühe, die sich die Leute mit dem Speisen- und Getränkeangebot gemacht hatten. Gäste aus dem Siegener Raum hatte die Hoffnung auf eine langwährende Freundschaft mit der Weinbaugemeinde an die Mosel geführt. Sie wollten die historische Verbindung zu Neumagen wieder beleben, erklärte Hans-Werner Braun, Bürgermeister von Bad Berleburg im Namen der Amtskollegen, die ihn begleiteten. Dieses waren Heinz-Josef Linten aus Erndtebrück und Robert Gravemeier aus Bad Laasphe. "Ganz Wittgenstein ist heute hier", versicherte die vergnügte Gruppe, womit sich die Bürgermeister und ihre Gattinnen auf den Altkreis Wittgenstein bezogen. Die Verbindung von Mosel und Siegerland geht auf das Haus Sayn-Wittgenstein-Berleburg zurück, dessen männliche Nachkommen bis heute den Namenszusatz "Herr zu Neumagen" führen. Wegen dieser Verbindung sei auch der Westfälische Friede mit Wein aus Neumagen besiegelt worden, hieß es aus der Runde. Eine Anekdote, von der auch Neumagens Altbürgermeister Heinz Schuh schon gehört hatte. Abgesehen von der Belebung historischer Verbindungen ist den Kommunalpolitikern am touristischen Austausch gelegen, wobei sie vor allem an das Rothaargebirge mit dem Rothaar-Steig denken.

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