US-Ausschuss durchkreuzt Spangdahlemer Umzugspläne

BITBURG/SPANGDAHLEM. Die Ausbau-Pläne des US-Militärflughafens Spangdahlem haben offenbar einen Rückschlag erlitten. Ein Ausschuss des amerikanischen Senats lehnte das von der US-Luftwaffe beantragte Geld für eine neuen Housing ab.

Die amerikanischen Militärs haben auf der Eifel-Airbase Spangdahlem hochfliegende Pläne: Bis zum 1. August 2006 soll das bereits 600 Hektar umfassende Flugplatzgelände um weitere 56 Hektar wachsen. Hintergrund der Erweiterungspläne: Die Air Force will innerhalb der kommenden fünf bis acht Jahre ihre Standorte in Bitburg und im Bedhard aufgeben und die dortigen Einrichtungen in Spangdahlem konzentrieren. Das ehrgeizige Programm mit dem Namen "Eifel Consolidation" sieht unter anderem vor, die US-Unterkünfte ("Housing") in Bitburg zu räumen und statt dessen 233 neue Doppelhäuser auf dem Spangdahlemer Flugplatz zu bauen (TV vom 21. Juli). Ein millionenschweres Projekt. Genau diese Tatsache könnte den ehrgeizigen Plänen der Militärs nun einen Strich durch die Rechnung machen. Denn nach Informationen unserer Zeitung hat ein Ausschuss des amerikanischen Senats (Senate Appropriations Committee) unlängst die von der Air Force beantragten gut 45 Millionen Dollar für die neue Housing abgelehnt. Begründung: Nur wenige Kilometer von Spangdahlem entfernt gebe es bereits eine Housing - die in Bitburg nämlich. Dummerweise wollten die Militärs das 76 Hektar große Areal mit seinen 50 Wohnblocks und 1200 Unterkünften allerdings an den deutschen Staat zurückgeben. In und um Bitburg werden hinter vorgehaltener Hand längst Pläne geschmiedet, was mit dem Gelände nach dem Abzug der Amerikaner anzufangen ist. Durch die Entscheidung des US-Senatsausschusses könnte die neue Spangdahlemer Housing bereits wieder gestorben sein, noch bevor die erste Baugrube ausgehoben ist. Auf der Airbase selbst geben sich die Verantwortlichen dennoch gelassen: "Es ist zu früh, die letztendliche Vergabe von Geldern für vorgeschlagene Bauprojekte zu bestimmen oder auch die Auswirkungen einer solchen Entscheidung für uns festlegen zu können", sagt Flugplatz-Sprecher Bernd Schaefer. Soll wohl heißen: Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen. Gut möglich, dass die Ausschuss-Entscheidung tatsächlich nicht das letzte Wort ist, das in Sachen Housing-Verlegung gesprochen ist. Denn wenn die Amerikaner Bitburg nicht zurückgeben könnten, müssten die in die Jahre gekommenen und heutigen Ansprüchen der GIs nicht mehr gerecht werdenden Wohnblocks mächtig auf Vordermann gebracht werden. Eine Investition, die ebenfalls zig Millionen Dollar verschlingen würde. Von den Streichplänen des Senats sind übrigens die anderen "Eifel Consolidation"-Pläne nicht berührt, heißt es. Das neue Einkaufszentrum, die Schule oder das Fitnesszentrum würden auf jeden Fall gebaut, ist zu hören.

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