Über den großen Teich geschwappt

ALTRICH. (ger) Gelungenes Konzert vor 380 begeisterten Zuhörern. Die Blasorchester aus Welschbillig und Altrich boten Musik der Extraklasse.

Es war symphonische Blasmusik unter dem Sternenbanner, gleichzeitig erfrischend und flockig leicht zelebriert. Amerika war das Motto von "Musikverein Altrich in Concert 2005". Entsprechend die Bühnengestaltung mit einem farbigen Großfoto des pulsierenden New Yorker Stadtlebens, umrahmt von zwei amerikanischen Flaggen. Der Musikverein Welschbillig begeisterte im ersten Teil die 380 aufmerksamen Zuhörer, unter ihnen viele Blasmusikkenner aus der Region. "Second Suite for Band" von Alfred Reed und die "Rhythmische Ouvertüre" von Klaus-Peter Bruchmann war ebenso im hochkarätigen Programm enthalten wie "Themes from 007". James Bond auf die zarte Art, sympathisch und gefühlvoll dargeboten, ebenso wie John Miles weltbekanntes Stück "Music" und "Eloise" von Barry Ryan oder die faszinierend gesetzte Melodie "Hava Nagila". Immer wieder beeindruckend war das von Dirigent Christian Gregorius aus Diekirch/Luxemburg geforderte Klangerlebnis eines absolut homogen agierenden Blasorchesters. Schwierige Werke wurden sanft interpretiert. Zu keinem Zeitpunkt drängte sich eine Stimme in den Vordergrund. Das dämmte allerdings erwartete Fortissimo-Passagen gelegentlich ein. Beim zweiten Konzertteil traten die 42 Musiker aus Altrich unter ihrem neuen Dirigenten Rainer Serwe aus Welschbillig-Kunkelborn an. Beim Konzertabend in Altrich gab der 22-jährige Musikstudent am Maastrichter Konservatorium mit Hauptfach Blasorchesterdirigat sein Debüt. Einen geeigneteren Marsch als Hosay's "Alliance of The Free" hätte sich die Kapelle zum Einstieg kaum aussuchen können. Da kam Eleganz mit kraftvoller Interpretation zusammen, dynamisch dirigiert, ebenso dynamisch interpretiert. Souverän war das Orchester auch bei "wonderful Town", einer von Leonard Bernstein arrangierten Mischung aus Dixie, Jazz und Rumba. Zarter Start mit Oboen und Flöten, swingende Trompeten im Wechselspiel mit gedämpften Posaunen, lachenden Klarinetten und meisterhaften Percussions - das war Musik der Spitzenklasse, erfrischend intoniert, trotz des hohen Schwierigkeitsgrads. Spielfreude deutlich spürbar

Frisch und gelöst war auch der junge Dirigent, selbstsicher agierend mit scheinbar Jahrzehnte langer Erfahrung. Glenn Miller und Filmmelodien von Charlie Chaplin standen auf dem Programm. Und wieder war sie zu spüren, die Spielfreude der Altricher Musiker. Wohlklang gepaart mit Ausdruckskraft, nahtlose Übergänge, geschmeidig vom Mezzoforte ins Fortissimo gleitend. Nur ganz selten gab es kaum merkbare kleinere Unzulänglichkeiten. Den Abschluss bildeten "Soul Bossanova" und das weltbekannte "New York, New York". Vorsitzender Johannes Kappes dankte dem aufmerksamen Publikum, den Moderatorinnen Iris Buschmann und Birgit Remmy sowie allen Beteiligten für ihr Engagement. Mit mehreren Zugaben endete ein eindrucksvoller Konzertabend. Der Musikverein Altrich hat erneut bewiesen, dass er zu den herausragenden Blasorchestern der Region gehört. Die Altricher selber waren hocherfreut über die weiterhin hohe Beliebtheit ihres traditionellen Jahreskonzerts.

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