Umgehung könnte die ganze Stadt entlasten

Lange Jahre wurde über eine Verlegung der B 53 ans Moselufer diskutiert. Doch diese Variante ist offenbar vom Tisch. Gesucht wird nun nach einer großen Lösung. Am 9. Oktober will der Stadtrat entscheiden.

 Ein Nadelöhr: der Brückenkopf im Stadtteil Bernkastel. Hier könnte ein Kreisel für Entlastung sorgen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ein Nadelöhr: der Brückenkopf im Stadtteil Bernkastel. Hier könnte ein Kreisel für Entlastung sorgen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Ein Beschluss ist zwar am Montagabend noch nicht gefallen. Aber es deutet alles darauf hin, dass sich der Stadtrat Bernkastel-Kues für eine große Umgehung des Stadtteils Kues aussprechen wird.

Damit wäre dann die immer wieder diskutierte und auch schon geplante Verlegung der B 53 ans Bernkasteler Moselufer vom Tisch. Eine Verlegung der B 53 ans Moselufer koste viel Geld und bringe auch noch den Verlust von Parkplätzen mit sich, hieß es im Stadtrat.

Die große Lösung sorge dafür, dass es auch auf der anderen Moselseite zu einer Verkehrsberuhigung komme, lautet der Tenor. Die Umgehungsstraße könnte von Richtung Fierskapelle durch die Weinberge auf die L 47 führen.

Ideal wäre es, zwischen Andel und Mülheim eine Brücke zu bauen. Der Verkehr aus Richtung Wittlich und mit Ziel Hunsrück könnte dann fließen, ohne einen Ort direkt zu tangieren. Aber auch ohne Brücke würde diese Streckenführung eine wesentliche Entlastung für die gesamte Stadt mit sich bringen, hieß es.

Unabhängig davon wird geprüft, ob der Bernkasteler Brückenkopf mit einem Kreisel versehen werden kann. Das würde auch zu einer Entlastung des Moselparkplatzes führen. Der Parkplatz ist derzeit für die Verkehrsteilnehmer, die von der Brücke kommen und in Richtung Graach wollen, die Durchgangsstraße. Denn das Linksabbiegen am Brückenkopf ist verboten, um Rückstaus zu verhindern. "Für einen Kreisel müsste allerdings die Brücke von unten mit Betonkappen verstärkt werden", erläuterte Stadtbürgermeister Wolfgang Port.

Noch etwas soll vorangetrieben werden: Um die Bewohner der Schanzstraße im Stadtteil Bernkastel zu entlasten, sollen aus dem Hunsrück und aus Richtung Andel kommende Verkehrsteilnehmer, die auf die Parkplätze am Bernkasteler Moselufer wollen, in Höhe des Kinos eine Abfahrt bekommen. Entschieden werden soll über die weitere Vorgehensweise am 9. Oktober.

Meinung

Große Lösung macht Sinn

Bisher scheiterte jeder Versuch, eine gemeinsame Basis für eine große Umgehung zu schaffen, am Einspruch der Winzer. Auf deren Forderung hin wurde der Fierskapellenweg, der als Schleichweg galt, vor einigen Jahren gesperrt. Am Montagabend gab es keinen Widerspruch von Winzerseite. Damit könnte der Weg für die große Umgehung frei sein. Sie macht auch am meisten Sinn. Nur durch sie kann die Stadt wirklich vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Alles andere wäre Flickschusterei. Eines sollte aber klar sein: Eine Realisierung wird, so es denn grünes Licht von den Entscheidungsträgern gibt, einige Jahre in Anspruch nehmen. c.beckmann@volksfreund.de

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