Unberechenbar

Das Nein zum Standort Oberstadt ist ein gutes Signal. Eine womöglich neuerliche jahrelange Blockade des zentralen Geländes nach dem Abriss des Hauses Schumacher wäre den Wittlichern sicher nicht auf Dauer als weitsichtige Weichenstellung zu verkaufen gewesen.

Von Entscheidungen, die sich später als nachteilig herausstellen, Abstand zu nehmen - dieser Weg ist vielleicht nicht immer einfach, aber richtig. Außerdem verliert der jahrelange Traum von einer Stadthalle dadurch für die Befürworter ein wenig von seinen albtraumhaften Zügen - blickt man auf das Finanzielle. Denn über den Grundstücksverkauf soll Geld in die Kassen kommen. Als bisherige Stadthallen-Kosten werden auch jetzt wieder in den Unterlagen von 1988 bis 2002 1,138 Millionen Euro genannt. Die Rechnung für die Zeit ab 2002 hat noch keiner aufgemacht. Fest steht: Geld für das Prestigeprojekt ist definitiv nicht da. Wer es nutzen und tatsächlich auslasten soll - zumal es bereits etablierte Veranstaltungsorte für Großveranstaltungen in der Region gibt - , bleibt ebenso ungeklärt. Die Folgekosten sind unberechenbar. Die Trierer könnten den Wittlichern ein Klagelied davon singen. Müsste man persönlich für die Finanzen gerade stehen, wäre die Halle längst "begraben". Dem gesunden Menschenverstand ist ein "Ja" für die Halle mit Blick auf die Finanzen jedenfalls nicht begreifbar zu machen, auch wenn das reine Wunschdenken sicherlich jedem angenehm ist. s.suennen@volksfreund.de

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