Kröv. "Eich funne dat Klasse", lacht die Kröverin Waltraud Schnitzius. "Vor allen Dingen die Weine, einfach spitze", schwärmt sie. Wie sie sind mehr als 300 Weininteressierte am Pfingstsonntag in der Mittelmoselhalle und probieren sich durch 103 Weine. Bei der neunten Jungweinpräsentation bieten die 14 teilnehmenden Kröver Winzerbetriebe eine Rebsortenvielfalt: Chardonnay, Dornfelder, Kerner, Merlot, Riesling, Rivaner, Spätburgunder und Weißer Burgunder bieten vom Qualitätswein bis zu Beerenauslese und Eiswein ausreichend Gelegenheit für interessante Gespräche.Im Mittelpunkt der in einer Vorprobe blind probierten Weine steht der aktuelle Jahrgang, der sich facettenreich dem Gaumen erschließt. "Die trockenen Weine probieren sich hervorragend, obwohl das im Herbst nicht vorhersehbar war", findet Otto Schnitzius, Vorsitzender des veranstaltenden Bauern- und Winzerverbands Kröv.Es ist die Kombination von Aroma, Frucht, Süße und Säure, mit der der 2006er besticht und Zunge und Gaumen schmeichelt. Dabei zeigt er Potenzial für die Zukunft.In lockerer Atmosphäre kommen und gehen die Leute von Stand zu Stand, probieren sich durch trockene bis edelsüße Weine. Der Vergleich zwischen den Betrieben ist spannend.Zum zweiten Mal ist Rainer Marczinowski aus Oldenburg zu Gast in Kröv. Der bekennende Freund trockener Weine testet seine sensorischen Fähigkeiten. "Man schmeckt Qualitätsunterschiede der einzelnen Weingüter", bedauert er. Seit Jahren kauft er seinen Wein an der Mosel ein. "Wenn man Wein zu vertretbaren Preisen haben will, kann man in Kröv eine preiswerte Alternative finden", empfiehlt er.Winzer Udo und Andrea Knod wechseln sich am Stand ab und probieren bei den Winzerkollegen. "Es ist wichtig, dass wir miteinander reden", sagt Udo Knod.Für liebliche Weine begeistert sich Weinprinzessin Denise Plein. An individuell gestalteten Weinständen kommt sie schnell mit den Winzern ins Gespräch. "Diese Probe ist eine außerordentliche Gelegenheit, die Vielfalt der Weine zu probieren", freut sie sich.Für die lukullische Grundlage sorgte das Team von "Angelikas Party Service". Interessant die Sammlung alter Geigen, die ein Kröver Sammler ausgestellt hatte. Eindrucksvoll zeigten sich Geigen der Geigenbauer Antonio Stradivari von 1703 und 1721 oder Josef Guarneri aus dem Jahr 1733.Den Kröver Winzern ist wichtig, was die Weinfreunde interessiert. Daher starteten sie eine Umfrage, wann und wie sich die Jungweinpräsentation zukünftig zeigt. Das die Jubiläumsveranstaltung im nächsten Jahr stattfindet, ist für Schnitzius klar. "Es wird aber schwer, das diesjährige gute Niveau zu steigern, prophezeit er.