Und immer wieder Zwischenapplaus

NIERSBACH. Die Region traf sich in Niersbach und seinem Ortsteil Greverath. Von der Mosel bis zur Vulkaneifel waren die Besucher zum bunten Erntedankfestzug gekommen.

Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, um den Besucherandrang zu lenken. Schnell waren die Parkplätze rund um Niersbach besetzt. Die Menschen aus dem weiten Umland waren in Scharen gekommen. Nicht nur wegen des Sommerwetters. Es hatte sich herumgesprochen, dass im 700-Einwohner-Dorf Niersbach mit seinem Ortsteil Greverath alle drei Jahre nicht irgendein Festzug stattfindet, sondern ein regionaler Höhepunkt zum Erntedankfest. Auch in diesem Jahr wurden die Erwartungen voll erfüllt.Schellenmann kündigt Zug an

"Guck mal, wie schön", hörte man oft aus den Reihen der Zuschauer. Viele trafen alte Bekannte. "Oh, laang net mie gesiehn. Wie geeht et dir?" Die Zeit bis zum Eintreffen des Zuges verging mit Gesprächen und dem Auffrischen von Bekanntschaften. Dann kündigte der "Schellenmann" das Nahen des Zuges an. Dicht gedrängt standen die Zuschauer an der 400 Meter langen Töpferstraße und erfreuten sich an 33 Wagen und Fußgruppen. "Die Niersbacher machen sich nicht nur viel Arbeit, da ist auch alles gelungen." Immer wieder applaudierten die Besucher begeistert von den erfrischenden Motiven. Am Zugbeginn stand die Erntekrone 2004, den Abschluss bildete der Wagen "Rund um die Rummel". Dazwischen viele Motivwagen, mehrere Musikvereine und zahlreiche Fußgruppen. Moderator Ernst Wallenborn erläuterte die Motive. Der Kindergarten war stark vertreten, die "Glorreichen Sechs" boten Eingemachtes. Nüsse kamen vom Kegelclub Krumeich. Vom Sportverein war der Töpferbrunnen zu sehen. Die Senioren präsentierten den kunstvoll hergerichteten Eierwagen. Ein uralter Lanz zog den Köhlerwagen, gleich dahinter ein Eicher Allrad-Traktor mit einem eisenbereiften Rungenwagen und Holzrädern. Frauen verteilten "Schinkenschmeeren". Viez wurde vom Wagen der Junggesellen heruntergereicht und vom Publikum gerne angenommen. Ein Rückepferd zog Baumstämme hinter sich her. Richtig sexy wirkten die grünen Kleider der Niersbacher Frauen mit aufgenähten Blumenmotiven. Sie grüßten als Blumenwiese. "Nun ade, du mein lieb Heimatland", sang die nächste Gruppe. Aber von Abschied war nichts zu spüren. Der Reigen der Gruppen und Musikvereine dauerte knapp zwei Stunden. Ortsbürgermeister Franz-Josef Krumeich war die Freude über die große Resonanz anzusehen. Die intensive Vorbereitungszeit hatte sich gelohnt. Fast alle Gruppen stammen aus Niersbach und Greverath. Vereine engagieren sich ebenso wie Nachbarschaften oder eigens für das Erntedankfest gebildete Zusammenschlüsse. Das private Dorfmuseum von Alfred Knödgen war zu besichtigen, die landwirtschaftliche Verkaufsausstellung in der alten Schmiede und eine Jagdausstellung. Die Nachbargemeinden halfen an den Getränkeständen aus, so der Freizeitclub Heidweiler an der Festhalle.

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