"Und ziiiiieeeht!"

TRABEN-TRARBACH. Der Sport ist eine, die Geselligkeit die andere Seite bei der alljährlich stattfindenden Vergleichsregatta der Rudervereine von der Mosel, die am Samstag in Traben-Trarbach stattfand.

Jørgen Andersen und seine Frau Dorthe brauchten nicht weit zu fahren. Kurz vor Traben-Trarbach war die in Wolf gestartete Radtour der beiden Urlauber aus Dänemark am vergangenen Samstagnachmittag - zumindest vorläufig - beendet. "So etwas haben wir noch nie gesehen", sagte Jørgen Andersen mit staunendem Blick auf die vier Ruderer, die von in kleinen Booten sitzenden Kindern auf der Mosel festgehalten wurden. Mit höchster Anspannung warteten die Sportler auf das Startsignal. Denn nur 500 Meter lang (internationaler Standard sind 2000 Meter) ist die Strecke bei der Vergleichsregatta der sieben Moselrudervereine, die dieses Jahr nach nur einem Jahr Pause wieder in Traben-Trarbach stattfand. Bei einer solch kurzen Distanz darf keine Sekunde verschenkt werden. Es gilt, das Boot direkt mit aller Kraft vorwärts zu wuchten. Manch einer schießt dabei schon mal übers Ziel hinaus. "Philipp ist über den Rollsitz gerutscht", erzählte beispielsweise Werner Kappel von der Rudergesellschaft (RG) Zeltingen-Rachtig vom Rennen der Familienzweier mit Steuermann. Sein 16-jähriger Sohn wollte es zu gut machen, als Bruder Fabian (14) als Steuermann das Duo nach dem Startsignal anfeuerte. "Am Ende haben wir aber noch gut aufgeholt", freute sich Werner Kappel. Den Sieg im Familienrennen sicherte sich aber das Cochemer Boot vor dem aus Zell. Wein und viel Unterhaltung

Trotzdem nicht tragisch. Der sportliche Wettkampf sei die eine, die Geselligkeit die andere Seite der Moselregatta, erklärte der Vorsitzende des Ruderclubs Traben-Trarbach (RCTT) Horst Scheidweiler. "Der Spaßfaktor ist sehr wichtig", ergänzt die designierte RCTT- Geschäftsführerin Martina Trautner. Dorthe und Jørgen Andersen wussten dies zu schätzen. "Wir wollen ein Glas Wein trinken", sagte Jørgen, als er sich mit seiner Frau vom Start in Richtung Traben-Trarbacher Brücke aufmachte. Einen guten Tropfen Rebensaft bekam das Paar am Ziel der Regatta-Strecke. Dazu außerdem die Unterhaltung durch die Wettkämpfe. Besonders gesellig ging es trotz des einsetzenden Regens bei der Siegerehrung zu. Für die Besatzung jedes Siegerboots der 31 Rennen gab es einen Pokal. Traben-Trarbachs Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus erklärte bei dem vom ihr gestifteten Pokal für den besten Mixed-Doppelvierer, dass sie sich freue, dass die Moselregatta nach 2004 wieder Stadion in der Doppelstadt mache. Dass Traben-Trarbach nach nur zwei Jahren wieder der Regatta-Austragungsort war, ist ein Novum. "2004 haben uns die Treis-Kardener gebeten, einzuspringen", erklärt Scheidweiler. Die Organisation sei alles andere als einfach. "Die Mosel ist eine Großschifffahrtstraße", nannte der RCTT-Vorsitzende das Hauptproblem. Daher fanden die Rennen in vier Blöcken statt.

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