Unkenrufe im Kondelwald

Im Kondelwald tragen die Bemühungen der Nabu-Gruppe Wittlich zum Schutz der Gelbbauchunke Früchte. Der Bestand der Tiere nimmt wieder zu. Jetzt bereiste eine Gruppe rheinland-pfälzischer Nabu-Amphibienexperten den Kondelwald, um sich von den erfolgreichen Maßnahmen vor Ort zu überzeugen.

 Unter Leitung von Peter Kampka, Johann Simon und Beate Meder (alle Nabu Wittlich) begutachten Amphibienexperten die Vorkommen der Gelbbauchunken im Kondelwald. Foto: privat

Unter Leitung von Peter Kampka, Johann Simon und Beate Meder (alle Nabu Wittlich) begutachten Amphibienexperten die Vorkommen der Gelbbauchunken im Kondelwald. Foto: privat

Kinderbeuern. (red) Klein, braun, unauffällig. Von oben gesehen werden die auf nationaler und europäischer Ebene streng geschützten Gelbbauchunken schnell übersehen. Doch durch ihre auffallend gelb-schwarze Warnfarbe am Bauch und ihre herzförmige Pupille zieht die Unke schnell das Interesse aufmerksamer Betrachter auf sich. Die Gelbbauchunken-Population im Kondelwald zählt, nach starkem Rückgang in früheren Jahren, heute wieder zu den stärksten im ehemaligen Regierungsbezirk Trier. "Diese gute Bestandssituation ist der Verdienst vieler Ehrenamtlicher der Nabu-Gruppe Wittlich", lobt Kai Stöhr, Sprecher der rheinland-pfälzischen Expertengruppe und Biogeografie-Student aus Trier, bei einer Ortsbegehung. Durch die Aktivitäten der Nabu-Leute konnte sich der Bestand der Tiere im Kondelwald über die Jahre erholen."Benachbarte Vorkommen sind uns nur in einer Kiesgrube bei Platten, auf dem Truppenübungsplatz bei Saarburg sowie am Grüneberg und im Mattheiser Wald bei Trier bekannt", erklärt Stöhr, der 2007 gemeinsam mit einem Kollegen großflächig die Gelbbauchunken-Vorkommen in der Region um Trier unter die Lupe nahm.Ursprünglich war die Gelbbauchunke typischer Bewohner von Bach- und Flussauen. Heute sind diese natürlichen Lebensräume fast komplett verschwunden, und die Unke hat sich Ersatzlebensräume gesucht. Es sind Klein- und Kleinstgewässer, die nur zeitweilig bestehen, wie zum Beispiel Fahrspuren, Pfützen und kleine Wassergräben. Sie sind meist pflanzenfrei und damit frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden.

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