Urlaub bei Freunden

WEHLEN. Beim anonymen Städtecheck schnitt der Campingplatz Schenk am besten ab. Dafür gab es den "Service-Oscar". Für Christiane und Heiner Schenk ist das aber kein Grund, die Füße hochzulegen.

Auf dem Campingplatz in Wehlen herrscht derzeit Ruhe - wie auf den anderen Plätzen an der Mosel auch. Die Saison beginnt eine Woche vor Ostern und endet am 31. Oktober. "Sieben Monate Betrieb, fünf Monate Ruhe", rechnen Christiane und Heiner Schenk, die Besitzer und Betreiber des Platzes, vor. Die Füße hochlegen und faulenzen können die beiden im Winter allerdings nicht. "Es stehen immer irgendwelche Arbeiten an", sagt Heiner Schenk. Einen Camping-Urlaub, meistens in England, leisten sie sich im Winter aber schon. Vorreiter-Rolle bei der Zertifizierung

Rein äußerlich betrachtet, unterscheidet sich das Gelände nicht von anderen Campingplätzen, sieht man einmal von den vielen Sonnenkollektoren ab. Doch es gibt einen Unterschied "Wir sind der erste und bisher einzige zertifizierte Campingplatz in Rheinland-Pfalz", erläutert Christiane Schenk. Der Betrieb hat sich im Rahmen der Qualitätsoffensive der Stadt Bernkastel-Kues zertifizieren lassen. Christiane Schenk hat sich außerdem zum so genannten Qualitäts-Coach schulen lassen. Im Oktober 2005 wurde der Platz beim anonymen Städte-Check unter die Lupe genommen. Und er hat von allen untersuchten Betrieben (Handel, Gastronomie, Dienstleister) am besten abgeschnitten: mit der Gesamtnote 1,5. Dafür erhielten Christiane und Heiner Schenk am Montag den erstmals verliehenen "Service-Oscar" (TV vom 18. Januar). Der anonyme Tester hat den Betreibern Spitzennoten im Bereich "Service und Freundlichkeit" zuerkannt. Und was hat ihm besonders gut gefallen? Zum Beispiel, dass Christiane Schenk schriftliche Anfragen handschriftlich beantwortet und noch ein kleines Geschenk beilegt; dass der Prospekt für einen Platz dieser Größe (50 Dauercamper, 55 Plätze für andere Urlauber) ungewöhnlich umfangreich ist; dass der Empfang in der Rezeption überaus freundlich ist, keine Wartezeiten entstehen und Neuankömmlinge zu ihrem Standplatz geleitetet werden. Bemängelt wurde nur, dass die Campingplatz-Mitarbeiter keine Namensschilder tragen. Die Schenks legen großen Wert auf die Resonanz ihrer Gäste. Jeder bekommt vor der Abfahrt einen Fragebogen. Einmal kam ein böser Brief zurück. Eine Frau kritisierte, dass ihre Kinder die Toilettentür nicht schließen konnten. "Das wurde sofort repariert. Ich habe mich bei der Frau in einem Brief entschuldigt und ihr einen zweitägigen Gratis-Aufenthalt angeboten", erzählt Christiane Schenk. Das kommt bei den Gästen an. "Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus", sagt ihr Mann. Die Qualitätsoffensive der Stadt sehen die beiden als "tolle Sache". Christiane Schenk: "Sie gibt uns allen die Möglichkeit, Sachen kritisch zu hinterfragen und uns im Sinne des Kunden zu verbessern."

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