Urschwabe sorgte für guten Ruf

BERNKASTEL-KUES. Rudolf Schneider hat die Klinik Burg Landshut zum Vorzeigeprojekt in der Unternehmensgruppe gemacht. Gestern wurde er in den Ruhestand verabschiedet.

 Dr. Erich Marx, Markus Koenen, Hannelore Ziltz, Dietgrim Reene, Carola Schnitzius und Otto Büllesbach (von links) wünschen Roland Schneider (2. von rechts) alles Gute für den Ruhestand.Foto: Maria Adrian

Dr. Erich Marx, Markus Koenen, Hannelore Ziltz, Dietgrim Reene, Carola Schnitzius und Otto Büllesbach (von links) wünschen Roland Schneider (2. von rechts) alles Gute für den Ruhestand.Foto: Maria Adrian

"DasPlateau ist Vorbild für sinnvolle und gute Zusammenarbeitzwischen öffentlicher Hand und privatem Unternehmer", sagte Dr.Erich Marx, dessen Unternehmen die fünf Reha-Klinken betreibt.Aus Berlin war Marx nach Bernkastel-Kues gekommen, umKlinikdirektor Roland Schneider zu verabschieden. Er war erfreutüber die Entwicklung des Standortes. "Es ist ein merkwürdiges Gefühl einen Mitarbeiter in den Ruhestand zu verabschieden, der 20 Jahre jünger ist als man selbst. Da kommt die Frage auf, wer von uns beiden der Klügere ist", fragte der 82-Jährige, der noch beruflich tätig ist. Das Leben halte für jeden eigene Möglichkeiten bereit, die er nach dem ihm zugeteilten Glück erfüllen möge, so Marx.

Er erinnere sich noch daran, als Schneider 1986 zum Unternehmen kam: "Als ich ihr Bewerbungsschreiben gelesen habe, war ich überzeugt: Das ist der Mann, den wir für Bernkastel-Kues brauchen", versicherte er. Bedenken habe er nur gehabt, wie sich der "dickköpfige Urschwabe in diesem vom Wein und Geist beseelten, liebenswürdigen Landstrich einlebt."

Schneiders und Dr. Klaus Mattes sei der gute Ruf der Klinik Burg Landshut zu verdanken. Dabei habe sich Schneider in den 17 Jahren nicht nur auf diese Klinik beschränkt, sondern auch für alle fünf Kliniken des Plateaus einen ausgezeichneten Außendienst aufgebaut. "Es ist kein Zufall, dass die Häuser in den letzten kritischen Jahren, die besten Belegungen im Unternehmen verzeichnen", so Marx. Darauf könne Schneider stolz sein.

Als Auszeichnung empfand Schneider, dass Dr. Marx selbst zu seiner Verabschiedung gekommen war. Marx sei ein erfolgreicher und menschlicher Unternehmer.

Auch Dr. Klaus Mattes, Chefarzt der Neurologie, lobte die Zusammenarbeit mit dem Schwaben, dessen gradlinige, menschliche Art er geschätzt habe. "Probleme in schwierigen Zeiten wurden nicht verwischt, sondern offen gelöst." Das bestätigte auch Betriebsratsvorsitzende Hannelore Ziltz. Etwas neidisch auf den Ruheständler sei er schon, sagte Nachfolger Otto Büllesbach. Da Schneider nun Zeit fürs Golfspielen hat, schenkt er Golfbälle mit dem Emblem des Rehazentrums. "Dann wissen wir immer, wo er gerade steckt", scherzte Büllesbach. An nette Anekdoten erinnerte sich Carola Schnitzius, die 17 Jahre an Schneiders Seite stand. Nach ihr sprachen die Klinikseelsorger und Vertreter aller Abteilungen, wobei die Ergotherapeuten zwei Lieder anstimmten.

"Ich habe heute mehr Lob und Anerkennung gefunden, als in den 17 Jahren zuvor", sagte Schneider dankbar. Er hoffe, dass sich die Situation der Klinik stabilisiere, nachdem die Belegungszahlen im Dezember eine Delle erhalten hätten. Seinen Nachfolgern wünsche er das erforderliche Maß an Glück.

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