VG-Rat zeigt Stärke

NEUMAGEN-DHRON. Vorgaben einer Verwaltung sind oftmals wie die Bibel. Man vertraut ihnen quasi blind. Dass manchmal Zweifel angebracht sind, zeigte sich im VG-Rat Neumagen-Dhron.

So etwas gibt es selten. Der Verbandsgemeinderat Neumagen-Dhron hat zwei Vorlagen der Verwaltung, darunter eine Ausschreibung, zurückgewiesen. Bei der Ausschreibung geht es um den Bau einer Druckerhöhungsanlage am Hochbehälter in Papiermühle. Er wird angestrebt, weil in einigen Straßen in Papiermühle der Wasserdruck in den Häusern zu niedrig ist. Ein Anschluss des Ortsnetzes an die Hauptzuleitung wäre zwar möglich und auch mit wenig Kosten verbunden, scheitert aber daran, dass der Hochbehälter dann nicht mehr als Wasserreserve bei Bränden zur Verfügung steht. Und das ist nicht zulässig. Der Bau einer Druckerhöhungsanlage ist mit 30 000 Euro veranschlagt. Es waren vor allem die Ratsmitglieder Wolfgang Arens (Freie Bürger Liste) und Werner Mertes (WG Mertes), die die Ausschreibung bemängelten. Arens stellte mehrfach die Frage, ob die Anlage auch dann in Betrieb gehe, wenn in Papiermühle jemand nachts nur einmal die Toilettenspülung betätige. Außerdem sei die Thematik im Werksausschuss zu kurz behandelt worden. Mertes sprach, nachdem er die Ausschreibung gelesen hatte, von "zu vielen Schwachstellen" und zu vielen zu erwartenden Nachträgen. "Wir müssen die Reißleine ziehen und die Ausschreibung stoppen", forderte er. Für Bautechniker Manfred Wintrich ist das Leistungsverzeichnis dagegen in Ordnung. "Ich muss mich auf die Werkleitung verlassen können und stelle mich erst einmal hinter die Bauleitung", sagte Bürgermeister Hans Werner Schmitt.Bürgermeister Schmitt will mit Versicherung reden

Nichts zu bemängeln hatte der Rat am Leistungsverzeichnis, das für die Behebung von Schäden an der Trittenheimer Schulturnhalle vorgesehen ist. Dort sind durch "äußere Einwirkung" zehn Fensterscheiben beschädigt. Dadurch ist Wasser in die Halle gedrungen und hat den Schwingboden in Mitleidenschaft gezogen. Bürgermeister Schmitt sprach von "dringendem Handlungsbedarf". Für die Beseitigung der Schäden sind 8000 Euro veranschlagt. "Woher kommt die äußere Einwirkung, wer ist der Verursacher? Ist mit der Versicherung über Glasbruch geredet worden", fragte Klaus Weller (Wählerliste Weber). Die Absicht war klar: Es muss geprüft werden, ob die Schäden oder zumindest ein Teil davon nicht durch den Verursacher oder die Versicherung gedeckt werden. Eine solche Überprüfung hatte es aber nicht gegeben. Bürgermeister Schmitt versprach, sich mit der Versicherung in Verbindung zu setzen und die Fragen zu klären.

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