VdK wählt neue Spitze

Mit einer neuen Führungsriege setzt der VdK-Kreisverband Bernkastel-Zell beim außerordentlichen Kreisverbandstag in Gonzerath einen Schlusspunkt unter die Querelen der vergangenen Jahre.

 Der neue Vorstand des VdK gewählt: Landesverbandsvorsitzender Andreas Peifer (links), die neue Ehrenvorsitzende Annemarie Staudt sowie deren Nachfolger Karl-Heinz Künster. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der neue Vorstand des VdK gewählt: Landesverbandsvorsitzender Andreas Peifer (links), die neue Ehrenvorsitzende Annemarie Staudt sowie deren Nachfolger Karl-Heinz Künster. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gonzerath. Ein "Neuer" an der Spitze ist das deutlichste Zeichen dafür, dass beim VdK-Kreisverband Bernkastel-Zell ein frischer Wind weht. Wirklich überrascht ist aber keiner im Saal, als die langjährige Kreisvorsitzende Annemarie Staudt beim außerordentlichen Kreisverbandstag in Gonzerath ans Rednerpult tritt und sagt: "Aus gesundheitlichen Gründen stehe ich für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung."Künster will Mitgliederzahl erhöhen

In den 37 Jahren beim Kreisverband habe sie die Arbeit, die nicht immer leicht gewesen sei, stets gerne gemacht, bilanziert die 75-Jährige. Nachfolger Karl-Heinz Künster, von den Delegierten einstimmig gewählt, freut sich auf die neue Aufgabe. Der 54-jährige Verpackungsmechaniker, seit Ende 2006 stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes Morbach, hat sich vor allem zweierlei vorgenommen: "Den Kreisverband zu stärken und die Mitgliederzahl zu erhöhen." Hugo Sonntag vom Ortsverband Traben-Trarbach, ebenfalls neu im Vorstand, und Karin Oster aus Monzelfeld unterstützen ihn als Stellvertreter. Eine Kuriosität am Rande waren die Wahlgänge für Kassenverwalter und Schriftführer. Während sich Hans-Erich Winter bei der Wahl vor zwei Jahren gegen Ernst-Paul Weiler hatte behaupten können, ist er diesem nun knapp unterlegen. Seinen Platz im Vorstand hat er sich als neuer Schriftführer aber dennoch sichern können.Der außerordentliche Kreisverbandstag hatte wegen des Ausscheidens von fünf Ortsverbänden einberufen werden müssen. Denn mit deren Wechsel zum Kreisverband Cochem-Zell waren auf einen Schlag vier Vorstandsposten frei geworden. In der aktuellen Mitgliederbilanz macht sich der drastische Einschnitt allerdings noch nicht bemerkbar. Laut Markus Eiserlo, dem im Mai engagierten neuen VdK-Geschäftsführer, wird der Mitgliederschwund erst im nächsten Geschäftsbericht zu Buche schlagen. Der in Bernkastel-Kues ansässige Jurist kann für den Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2006 daher sogar noch einen Zuwachs von 157 Mitgliedern auf 4925 vermelden. Auslöser der Mitgliederflucht, die den Kreisverband laut Landesverbandsvorsitzenden Andreas Peifer auf etwa 80 Prozent hat schrumpfen lassen, waren interne Querelen, die vor zwei Jahren eskalierten. Beim damaligen Kreisverbandstag war am gleichen Ort das Fehlen von Buchungsbelegen oder die vermisste Einsichtnahme von Vorgängen beanstandet worden. Im weiteren Verlauf wurden Mitglieder ihres Amtes enthoben und sogar vom VdK ausgeschlossen, was wiederum den Rücktritt ganzer Vorstände zur Folge hatte. Für einen weiteren, nach der Tagung vor zwei Jahren, geäußerten Kritikpunkt gibt es dieses Mal jedenfalls keinen Nährboden. "Bei Enthaltung des Vorstands stelle ich Einstimmigkeit fest", betont Wahlleiter Peifer, dass die Entlastung des Vorstands dieses Mal ohne die Stimmen der Vorstandsmitglieder erfolgt.Die 95 Delegierten wählten auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden Annemarie Staudt zur Ehrenvorsitzenden. Unruhig waren die vergangenen Jahre für den VDK-Kreisverband Bernkastel-Zell. Gegenseitige Vorwürfe, Austritte und Rauswürfe bestimmten des nicht eben positive Bild des Verbands. So bedauerlich dies angesichts der Bedeutung des VDK ist, so gut ist es, dass nun der Weg für einen Neuanfang mit einer neuen, unbelasteten Spitze frei ist. Der frische Wind wird dem Verband gut tun, und dies wiederum ist wichtig für die Region. Denn gerade angesichts der absehbaren demographischen Entwicklung wird es immer wichtiger, dass die Interessen der Klientel des VdK effektiv vertreten werden, bundesweit und regional. Eine zerrissene Organisation, der die Mitglieder scharenweise davonlaufen, kann dies nicht leisten. Unter der Führung des neuen Vorsitzenden wird sich einiges ändern und einiges aufgearbeitet werden müssen. Nur so kann der VdK Vertrauen und damit Stärke zurückgewinnen. l.ross@volksfreund.deMeinung Ein notwendiger Neustart

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