Verein schenkt der Stadt ein Museum

Der Verein Traben-Trarbach Aktiv (TTA) richtet derzeit im ehemaligen Hotel Brauneberg im Stadtteil Trarbach ein Fahrrad-Museum ein. Es wird an diesem Freitag um 17 Uhr eröffnet.

 Horst Rees (links) und Peter Sündermann richten derzeit das Traben-Trarbacher Fahrradmuseum ein. Es wird an diesem Freitag um 17 Uhr eröffnet. TV-Foto: Winfried Simon

Horst Rees (links) und Peter Sündermann richten derzeit das Traben-Trarbacher Fahrradmuseum ein. Es wird an diesem Freitag um 17 Uhr eröffnet. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Viele tausend Urlauber setzen sich im Frühjahr, Sommer und Herbst auf ihre Drahtesel, um die einzigartige Mosel-Landschaft zu erkunden. Was liegt da näher, als ein Fahrrad-Museum einzurichten? Der Verein Traben-Trarbach Aktiv (TTA) hat diese Idee nun in die Tat umgesetzt.

Seit vielen Wochen sind Helmut Pönnighaus, Peter Sündermann und Horst Rees damit beschäftigt, den alten Tanzsaal im ehemaligen Hotel Brauneberg in Trarbach herzurichten. Sie haben einen neuen Boden verlegt, Scheinwerfer an die Decke montiert, Vorhänge aufgehängt und die Gestänge für die Räder gefertigt. Rund 7000 Euro hat TTA, der dank einer Erbschaft über die nötigen Mittel verfügt, investiert. Am Freitag, 12. September, ist es nun soweit. Das Fahrradmuseum wird eröffnet. Dazu passt, dass TTA dann zehn Jahre alt wird. Der Verein lädt die Bürger nach der Museumseröffnung daher zu einem Umtrunk ein. Rund 20 Exponate aus allen Epochen der Fahrrad-Geschichte werden zu sehen sein - vom Nachbau eines Laufrades, das Karl Drais im Jahr 1817 erfand, bis zum hochmodernen Hightech-Rennrad.

Das Besondere: Um jedes Exponat rankt sich eine kleine Geschichte, die auf großen Tafeln aufgeschrieben ist und dem Besucher Wissenswertes, Historisches und manchmal auch lustige und skurrile Begebenheiten vermittelt. Zu sehen ist unter anderem ein "Velociped" der französischen Brüder Michaux aus dem Jahr 1868. Es war das erste pedalgetriebene Fahrrad. Es besteht aus Massiveisen und hat mit Eisen beschlagene Holzreifen. Der Starkenburger Wolfgang Wendhut radelte mit diesem "Knochenschüttler" im Jahr 1956 zur internationalen Fahrrad-Veteranen-Rallye nach Neckarsulm. Vier Tage dauerte die 248 Kilometer lange Fahrt. Zweimal täglich musste Wendhut die Räder wässern, damit das Holz nicht austrocknete.

Zu sehen ist ferner ein klobiges Geschäftsrad, das noch bis in die 60er Jahre genutzt wurde. Allein der Sattel dieses Drahtesels wiegt mehr als die ultraleichte Rennmaschine, gefertigt aus Carbon, die ebenfalls zu sehen ist. Auf Fotos sind unter anderem Fahrräder abgebildet, die im Krieg zum Einsatz kamen, und eine Info-Tafel beschäftigt sich ferner mit dem Thema "Frauen auf Fahrrädern". Die amerikanische Frauenrechtlerin Susan Anthony schrieb 1896: "Das Fahrrad hat mehr für die Emanzipation der Frau getan als irgendetwas anderes in der Welt. Es gibt Frauen das Gefühl von Freiheit und Selbstvertrauen."

Eröffnung: Freitag, 12. September, 17 Uhr. Weitere Öffnungszeiten bis Ende Oktober: Montag bis Freitag 14 bis18 Uhr; Samstag 10 bis 18 Uhr und Sonntag 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort