Versuchter Drogendeal gibt Polizei Rätsel auf

Der Drogen-Vorfall am Dienstag, 24. November, am Traben-Trarbacher Gymnasium gibt der Polizei Rätsel auf. Ein 14-jähriger Schüler des Gymnasiums soll von zwei vermummten Personen genötigt worden sein, ein Tütchen mit weißem Pulver entgegenzunehmen und zu konsumieren. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen üblen Scherz.

Traben-Trarbach. Aufregung am Gymnasium Traben-Trarbach: Am Mittwoch vergangener Woche informierte Schulleiter Heinz Herrmann die Eltern in einem Brief, dass zwei Drogenhändler versucht hätten, einem 14-jährigen Schüler des Gymnasiums ein Tütchen mit unbekanntem Inhalt gratis anzubieten. Der Schüler warf das Päckchen weg und informierte seine Eltern. Die Mutter rief die Schule an, die wiederum den Vorfall der Polizei meldete. Ungewöhnlich an dem Fall: Die Täter, beide Mitte 20, mit russischem Akzent, hatten sich nach Angaben des Schülers mit Kapuzen und Halstüchern die Gesichter vermummt. Winfried von Landenberg von der Kripo Wittlich: "Eine solche Vorgehensweise ist für Personen, die Drogen verkaufen wollen, völlig untypisch. Es könnte sich auch um einen üblen Scherz handeln."

Der Junge wurde nach eigenen Angaben am vergangenen Dienstag gegen 13.20 Uhr in einer Hofeinfahrt der Eichamtsstraße in Traben, rund 50 Meter vom Gymnasium entfernt, von den beiden Unbekannten angesprochen. Am Freitag schauten sich Polizeibeamte zusammen mit dem Schüler noch einmal den Ort an. Das von dem Schüler weggeworfene Tütchen war aber nicht mehr auffindbar. Landenberg: "Ob es sich tatsächlich um Drogen handelte, konnte nicht geklärt werden, auch nicht, was die Personen zu dieser Aktion gebracht haben."

Schulleiter Heinz Herrmann sagte gestern gegenüber dem TV, dass auch am Gymnasium Traben-Trarbach das Drogenproblem nicht unbekannt sei. Etwa ein- bis zweimal im Jahr würden ihm Vorfälle von Dritten mitgeteilt, wonach Schüler Drogen konsumieren oder sogar damit handeln. Es sei aber fast nie möglich, diese Schüler festzustellen. Herrmann ist sich sicher: "An jeder Schule gibt es diese Probleme. Wer das nicht sieht, ist realitätsfern." Schulen auf dem Land seien aber weniger betroffen als in größeren Städten. Herrmann verweist auf seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter am Jugendgericht Bad Kreuznach. Dort habe er mindestens einmal im Monat mit Drogen-Straftaten zu tun.

Die Klassenlehrer werden, so Herrmann, in den kommenden Tagen mit den Schülern über das Thema Drogenkonsum und Drogenkriminalität sprechen. Herrmann: "Ich hoffe, dass auch die Eltern mit ihren Kindern darüber diskutieren."

Laut Kriminalhauptkommissar von Landenberg ist die Stadt Traben-Trarbach keine "Drogenhochburg". Dort würden nicht mehr und nicht weniger Drogendelikte festgestellt als in vergleichbaren Kleinstädten.

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