Viel Arbeit am Verhandlungstisch

BERNKASTEL-WEHLEN. 600 000 Kubikmeter Erde werden bewegt, 70 000 Kubikmeter Beton verbaut. Das Staustufen-Terrain ist auf Jahre hinaus eine Großbaustelle.

"Die Finanzen sind gesichert." Solch ein Satz ist in der heutigen Zeit nicht mehr an der Tagesordnung - schon gar nicht bei einem Projekt, das mit 35 Millionen Euro veranschlagt ist und aus den immer noch nicht fließenden Mauteinnahmen bezahlt werden sollte. Baubevollmächtigter Wilfried Lemm (Wasser- und Schifffahrtsamt Trier) spricht diesen Satz aber mit Überzeugung aus. Der Bau der zweiten Schleusenkammer an der Staustufe Zeltingen wird nach seiner Auskunft nicht durch fehlende Mittel in die Länge gezogen. Gleichwohl, so Lemm bei einem Ortstermin mit Mitgliedern des Ortsbeirates Wehlen, könne sich die Fertigstellung der zweiten Schleusenkammer verzögern. Die Firma, die die Tiefbauarbeiten durchführe, habe bereits 80 Nachträge zum Auftragsvolumen eingereicht. Derzeit, und das könne die Verzögerung auslösen, werde über die Vorgehensweise beim eigentlichen Bau der Schleusenkammer gestritten. "Die Arbeiten hätten längst schon beginnen sollen", sagt Lemm. Gearbeitet wird bisher nur an den beiden Vorhäfen. Da es bei den Nachträgen natürlich auch ums Geld gehe, werde das Vorhaben auch "einiges mehr kosten", sagt Lemm. Solche Nachverhandlungen mit Baufirmen seien allerdings nichts Besonderes, stimmen Lemm und Vertreter des Ortsbeirates überein. Allerdings, und das regt zum Nachdenken an, sei das Angebot der Firma das mit Anstand günstigste gewesen, sagt Lemm. Und da kommt bei den Kommunalpolitikern schon der Verdacht hoch, dass sich die Firma etwas von dem zurückholen will, was sie bei ihrem Angebot eingespart hat. Deshalb sind Experten des Wasser- und Schifffahrtsamtes, an ihrer Spitze Wilfried Lemm, ständig vor Ort um die Arbeiten zu überwachen und über Nachträge zu entscheiden. Bisher ist die reine Bauzeit noch auf drei Jahre fixiert (plus ein Jahr für die Anpassung der bestehenden Schleusenkammer). "Dann wird es wohl 2008 bis alles fix und fertig ist", glaubt Ortsvorsteherin Gertrud Weydert. Zeit genug also für die Wehlener, um einen Herzenswunsch zu realisieren: Das Bauwerk soll Schleuse Wehlen/Zeltingen heißen. Immerhin, so der Ortsbeirat, liege die zweite Schleusenkammer weitgehend auf Wehlener Gemarkung. Wehlen sei ein berühmter Weinort, und zusätzliche Reklame tue der Gemeinde gut.

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