Die Mitglieder haben im kommenden Jahr viel vor, und die Arbeit wird nicht leicht sein - da machen sich die Unternehmerfrauen im Handwerk keine Illusionen. Sie vertreten die weiblichen Führungskräfte von Handwerksbetrieben, manche als Ehefrauen, manche als Schwestern oder Töchter des Chefs, andere als selbst Selbstständige. Da nimmt es der UFH-Vorstand nicht so genau: Selbst wenn der Berufszweig der Frauen kein Handwerksbetrieb ist, dürfen sie Mitglieder werden. So saßen denn bei der ersten Jahreshauptversammlung - der UFH-Arbeitskreis des Kreises Bernkastel-Wittlich hat sich erst im April gegründet - Vertreter zahlreicher Berufe an den Tischen: Treppenbau- und Fliesenleger-, Elektro- und Sanitärbetriebe, Bedachungshandwerker und Maler, aber auch Schreinereien, ein Sprachenbüro, ein Pflegedienst und eine Trainerin waren versammelt. Mitten drin Peter Karst, Jurist und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, der den Frauen nicht nur Glück wünschte, sondern ihnen Tipps mit auf den Weg gab. Neben den üblichen Regularien beschäftigte die UFH besonders eines: Wie können wir unseren Bekanntheitsgrad erhöhen, um möglichst schnell möglichst viele Mitglieder zu bekommen? Wie bringt man Flyer unters Volk, ohne dass sie ungelesen im Papierkorb verschwinden? Wen ansprechen, um prominente Fürsprecher für sich zu gewinnen? Auch gebe es das Problem, dass der Arbeitskreis der Unternehmerfrauen von den Männern in der Kreishandwerkerschaft - zumindest im Augenblick - nicht ernst genommen und unterstützt werde. Davon wusste jedenfalls Karst zu berichten, der den Frauen riet: "Wenden Sie sich zunächst an die Frauen selbst, nicht an die Männer." Und auch auf andere Weise kann er helfen: Er kann kostenfrei eine Referentin, die einen Vortrag mit dem aufschlussreichen Titel "Verliebt - verlobt - verheiratet - geschieden - bankrott" zu bieten hat, vermitteln. Beim Brainstorming trugen die Frauen zusammen, was ihnen an Projekten für die kommenden Jahre vorschwebt. Die Liste reichte von der Werksbesichtigungen renommierter Betriebe der Region über einen Besuch des Arbeitsgerichtes, des Landtags oder des Europäischen Parlamentes bis hin zu Referaten zu den Themen Rente, Telefontraining, Zeit- oder Stressmanagement. Die UFH gehören zu einem Landes- und Bundesverband. Dem Vorstand im Landkreis gehören die beiden gleichberechtigten Vorsitzenden Maria Bollig und Annette Roth, Schriftführerin Evelyn Löwen, Schatzmeisterin Ursula Daufenbach und Beisitzerin Melanie Luxemburger an. Die Satzung wurde bei der Jahreshauptversammlung einstimmig angenommen.