Viel Erde gerät in Bewegung

Die Maut-Gebühren sprudeln. Deshalb werden die Moselschleusen ausgebaut. Durch den Ausbau des Vorhafens der Wintricher Schleuse sollen die Strömungsverhältnisse reguliert werden.

Wintrich. Die Zeltinger Staustufe, die derzeit mit der zweiten Schleusenkammer ausgestattet wird, ist eine der großen Baustellen in der Region. Ein paar Kilometer moselaufwärts - an der Wintricher Staustufe - wird seit einigen Tagen ebenfalls viel Erde bewegt. Dort wird der obere Vorhafen ausgebaut - quasi schon einmal als Vorgriff auf die zweite Schleusenkammer, die hier, wie an den anderen Moselschleusen auch, in absehbarer Zeit errichtet werden soll. Weil der Bund ausreichend Maut-Gebühren einnimmt, die unter anderem für solche Projekte eingesetzt werden, kann der verkehrstechnisch wichtige Ausbau des Vorhafens bereits jetzt in die Wege geleitet werden. Nötig sei er schon lange, berichten die Baubevollmächtigte Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier und Marc Spaniol, der Leiter der Außenstelle Bernkastel-Kues, von der aus die Wintricher Schleuse betreut wird. In diesem Bereich des Flusses gebe es schwierige Strömungsverhältnisse, erläutern die beiden Experten. Sie führen dazu, dass speziell bei höheren Wasserständen die moselabwärts fahrenden Schiffe zum rechten Ufer hin abdriften. Die Schleuse dagegen liegt auf der linken Moselseite. 92 000 Kubikmeter Erde werden ausgehoben

Der Ausbau des Vorhafens könne dieses Problem beheben, sagen Bernarding und Spaniol. Der bisherige Vorhafen erfährt dafür eine Erweiterung zum Ufer hin. Ausgehoben werden dafür etwa 92 000 Kubikmeter Erde. 12 000 Kubikmeter davon werden unter anderem zur Erd angleichung wieder eingebaut. Der Rest wird mit Lastwagen zu nahe gelegenen Kiesgruben transportiert und dort eingebaut. Neu entstehen wird eine 450 Meter lange und zehn Meter hohe Uferwand. Ihr Standort ist das Ergebnis eines Modellversuchs der Karlsruher Bundesanstalt für Wasserbau. Für den Bau werden 600 Tonnen Stahl verarbeitet.Insgesamt sind 4,5 Millionen Euro für die Bauarbeiten veranschlagt, die bis ins Jahr 2009 dauern werden. In der Summe ist auch ein 300 Meter langer asphaltierter Rad- und Wirtschaftsweg enthalten. Radfahrer können sich dann etwas länger abseits der K 53 bewegen.Wie bei solchen Projekten üblich, ist auch eine Ersatzmaßnahme Teil der Ausschreibung. Etwa drei Kilometer fluss aufwärts wird im linken Ufervorland ein Flachwasserbereich mit Nebenarm entstehen. Die dort anfallenden 12 000 Kubikmeter Erde werden ebenfalls in nahe gelegene Kiesgruben eingebaut. Bauaufseher Karsten Kiesgen wird Tag für Tag vor Ort sein und die Arbeiten überwachen, Eleonore Bernarding wird ebenfalls regelmäßig den ordnungsgemäßen Fortgang überprüfen. Keine leichte Aufgabe bei solch einem Mammutprojekt. "Das Vertrauen zwischen den Baufirmen und uns ist wichtig", führt Karsten Kiesgen eine der wichtigen Vorgaben auf.

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