Viel Klassik und ein bißchen Jazz

WITTLICH. (ger) Fünf heimische Künstler zauberten Weihnachtsatmosphäre in die Herzen der Zuhörer. Zweimal war die Wittlicher Synagoge gut besucht beim Konzert am ersten Advent.

Festlich eingestimmte Besucher, glänzend aufgelegte Interpreten und ein einfühlsamer Moderator zauberten Atmosphäre in die Wittlicher Synagoge. Atmosphäre, die zu Herzen ging und einen der zahlreichen Zuhörer im besten Wittlicher Platt resümieren ließ: "Se singen schien unn de Stimmen passen goad zesoamen." Beruhigende, besinnliche, dennoch heitere Darbietungen kennzeichneten das festliche Advents- und Weihnachtskonzert. "Da ging ein Leuchten über die Gesichter." Die Worte von Walter Feltes nach dem Jubelgesang für die Heilige Christnacht von Josef Schnabel treffen den gesamten Abend. Feltes bemühte des Öfteren die lockere italienische Lebensart mit kleinen Geschichten. Italiener vergleichen das "Ave Maria, gratia plena", das am Schluss des ersten Konzertteils erklang, mit einem "Tanz als Gruß an Maria". Neben Schubert, Bach, Cornelius, Telemann und Händel waren immer wieder Werke italienischer Komponisten zu hören, wie das weltbekannte "Caro mio ben" von Tommaso Giordani oder "Ridonami la Calma" von Francesco Paolo Tosti. Bei letzterem bekam so mancher Zuhörer Gänsehaut. Die Leichtigkeit des Vortrags von Sebastian Langner (Bariton) und das Zusammenspiel mit der gefühlvoll agierenden Alexa Spielmann-Sips (Sopran) sowie einem mit sichtlicher Freude musizierenden Heinz Coen (Klavier) überzeugten. Das Werk wuchs bis zum Fortissimo, füllte das Rund der Synagoge volltönend aus, um dann im Piano zu enden. Zusammenspiel par excellence, dies berührte und war gewollt. Anne Kaftan (Saxophon) interpretierte das Allegro aus Bachs Sonata G-minor mit einem zu Bachs Zeiten nicht gekannten Instrument und brachte gelegentlich ihre Liebe zur Jazz-Musik unbewusst mit ein. Beim Concerto für Alt-Saxophon von Ronald Binge, einem Komponist des 20. Jahrhunderts, entstand ein unerhört gefühlvoller und ausdrucksstarker Sound, verbunden mit hör- und sichtbarer Hingabe zur Musik. Langanhaltender Applaus bestätigte das gelungene Spiel. Schließlich wurde es weihnachtlich mit traditionellen Melodien vom "Joy to the world" über "O du Fröhliche" bis zu "Stille Nacht - Heilige Nacht".

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