Viel Sonne und auch etwas Schatten

WEHLEN. Alt und Jung fühlen sich in Wehlen offenbar sehr wohl. Dennoch wurden beim TV -Gemeindecheck auch gravierende Minuspunkte angesprochen.

Schaukeln, wippen, klettern, rutschen, Sandburgen bauen, Tischtennis spielen und sogar rasant Seilbahnfahren - all das können die Kinder auf dem großen Spielplatz im oberen Teil von Wehlen. Soviel Abwechslung für die jüngsten Bewohner auf einem weitläufigen parkähnlichen Spielplatzgelände erfreut nicht nur die Kleinen. Anja Dietz und Elke Prüm genießen das Sommerwetter bei einem Plausch im Schatten der Bäume, ihre Kinder Julian (2 Jahre) und Yannik Dietz (5 Jahre) sowie die siebenjährige Anna Prüm genießen das Spielen, während der vierzehnjährige Sebastian und die einjährige Melanie Prüm eher die Treffen mit Gleichaltrigen im Jugendraum bevorzugen. Doch in einem sind sich alle, auch die Väter Frank Dietz und Dieter Prüm, einig: in Wehlen mit seinen rund 1400 Einwohnern können Alt und Jung prima leben. "Unser Ort hat ganz schön viel zu bieten", betonen die beiden Mütter. Das Angebot reicht von umfangreichen Einkaufsmöglichkeiten über ärztliche Betreuung bis hin zu unzähligen Freizeitmöglichkeiten in den verschiedenen Ortsvereinen."Es gibt zu wenig Bauplätze"

Vom Angler- bis zum Musikverein mit Jugendkapelle, in denen auch die Graacher mitspielen, vom Kirchenchor und Männergesangverein mit Kinderchor bis zur Freiwilligen Feuerwehr mit Spielmannszug, vom Kinderturnen bis Bambini-Fußball und vom Seniorensport bis zur Kolpingfamilie oder Frauengemeinschaft - bei diesem Angebot findet jeder etwas Passendes. Und dabei sorgt nicht nur der Karnevalsverein für ausgelassene Stimmung. Mangel bestehe dagegen in Wehlen an Bauplätzen, so Anja Dietz. "Im Dorf ist keine Baustelle zu haben und rundherum verhindern Schleusengelände und Naturschutzgebiet die Ausdehnung. Doch wer sich für ein altes Haus interessiert, der wird im Ort fündig, versichern die beiden Familien, die selbst in alten, renovierten Häusern wohnen. Wen es hinauszieht in die Natur, dem bietet der Wohnort Rad fahren auf dem Moselradweg, Schiffsfahrten auf der Mosel, Wandern und Spazierengehen in den Wiesen und im nah gelegenen Wald. Die gute Straßenanbindung an Mosel, Eifel, Hunsrück macht aber auch Ausflüge in die Umgebung möglich. Allerdings könnte für die Jüngeren und Nichtautofahrer die Busverbindung nach Bernkastel-Kues besser sein, besonders in den Abendstunden, bemerken die Familien. Ideal finden die jungen Wehlener ihren Jugendraum neben der Alten Kirche, der seit dem Frühjahr wieder offen steht und in Eigeninitiative bestens funktioniere, wie Sebastian bestätigt. Für die Einrichtung eines Streetball-Platzes setzen sich die Wehlener Eltern ein. Die Planung läuft bereits, sodass er in absehbarer Zeit realisiert werden kann.In Bernkastel-Kues werden Projekte schneller realisiert

Und noch weitere Dinge stehen auf der Wunschliste ganz oben an wie etwa der Ausbau der Alten Kirche als Mehrzweckhaus fürs ganze Dorf. Dabei halten Elke Prüm und Anja Dietz auch mit einer Bemerkung nicht hinter dem Berg: dass sich der Stadtteil Wehlen gegenüber Bernkastel-Kues so manches Mal zurückgesetzt fühlt, wenn es um die Realisierung von Projekten geht. Bei aller positiver Charakterisierung ihres Wohnortes bleiben aber auch gravierende Minuspunkte nicht unerwähnt. "Es gibt bei uns keine Bank und keinen EC-Automaten mehr und die verkehrsbelastete Druchgangsstraße mindert die Attraktivität Wehlens als Wohnort", betonen die beiden Wehlenerinnen. Letzteres Problem könnte die geplante Umgehungsstraße lösen.

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