"Sozialdemokratisches Urgestein" - so nennt die Bundestagskollegin Elke Leonhard den Landtagsabgeordneten Günter Rösch. Erklärend fügt sie hinzu: "Er gehört zu jenen, die mit einer klassischen Biografie der Sozialdemokratie viel Gutes erkämpft haben." Diese klassische Biografie sieht so aus: Während des Krieges wird Günter Rösch 1943 in Rivenich geboren. Er hat drei Geschwister, der Vater ist Arbeiter, ein Eisenbieger. Nach der Volksschule lernt er Restaurant-Fachmann in Bitburg, besucht anschließend die Hotelfachschule in Heidelberg und arbeitet in der Schweiz, in Frankreich und in Luxemburg. Es folgen vier Jahre Bundeswehr und eine zweite Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt. 1987 übernimmt Rösch die Leitung des Arbeitsamtes Bernkastel-Kues. Im gleichen Jahr feiert der Rivenicher, der heute in Bernkastel-Kues lebt, auch in seiner Polit-Karriere einen großen Erfolg: Er zieht für die SPD in den Landtag ein, in dem er bis heute diese Partei vertritt. Zudem ist er aktuell unter anderem Vorsitzender der Kreistagsfraktion, des Unterbezirks Bernkastel-Wittlich sowie des Bezirksvorstands. Die sozialdemokratische Partei, der Rösch 1969 beigetreten war, kam für den damals 26-Jährigen nach dem Studium der Programme als einzige Gruppierung für eine politische Heimat in Frage. Schon früh, so sagt er, sei ihm klar geworden, dass Gerechtigkeit und Chancengleichheit erkämpft werden müssten. Stolz ist er, viel für die Region getan zu haben und nennt beispielsweise den Burgbergtunnel, Schwimmbäder, den Hochwasserschutzdamm Lieser und den Flugplatz Hahn. Der SPD-Landtagsabgeordnete Dieter Burgard schreibt dem sozialpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion auch andere Erfolge zu: "Er war maßgeblich am Landes-Gleichstellungsgesetz für Menschen mit Behinderung beteiligt." Zudem habe er sich immer für die verschiedenen Generationen, insbesondere junge Leute, eingesetzt.Politische Gegenspieler: "Verlässlicher Partner"

Politische Gegenspieler wie der Landtagsabgeordnete Alex Licht (CDU) oder auch Johannes Schneider, Kreistagsabgeordneter der Vereinigung Bürger für Bürger, schätzen an Rösch, dass er ein verlässlicher Partner sei. Licht räumt jedoch auch ein, dass der sehr engagierte SPDler gelegentlich etwas laut auftrete. Einen Parteisoldaten nennt Schneider den Sozialdemokrat und führt aus: "Ich sehe das positiv, wenn es darum geht, etwas durchzusetzen, allerdings kommt es auf die Inhalte an und für mich hat die SPD nicht mehr viel mit Sozialdemokratie zu tun." Thomas Schmitt-Schäfer, bündnisgrüner Fraktionsvorsitzender im Kreistag, bescheinigt Rösch, ein durchsetzungsfähiger Machtpolitiker zu sein. Rösch selbst hat sich zum heutigen Geburtstag einen Urlaub gegönnt. Er hält sich auf Madeira auf.