Viele Hände im Blumenbeet

OBERSCHEIDWEILER. (ger) Einwohner, Gemeinderat und Ortsbürgermeister diskutierten über die Zukunft von Oberscheidweiler. Ortsmarketing entstand, ein Maßnahmenkatalog soll erstellt werden.

Wenn ein schönes Dorf sich bemüht, auch für die Zukunft fit zu bleiben, dann spricht das für die Bürger. Und wenn ein Ortsbürgermeister mitsamt Gemeinderat durchaus professionell angeht, was größere Gemeinden unter dem Stichwort "Stadtmarketing" mit Hilfe von Beraterfirmen tun, steigen die Chancen einer Umsetzung der Ideen. Alles selbst gemacht, wie Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum betont, ohne eigens bei den Profis Rat gesucht zu haben. Zunächst war es ungewohnt, dass ein Gemeinderat die Bürger zur Beteiligung einlädt. Dementsprechend verhakten sich erste Wortmeldungen schon mal in Details, die mit der Intention des Abends wenig zu tun hatten.Patenschaften und Kirmesleben

Die örtlichen Probleme wurden dennoch nicht unter den Tisch gekehrt. Das "Wie" der Problemlösung stand im Vordergrund, nicht nur das Meckern über Missstände. Nach einer halben Stunde kamen aus dem Kreis der Einwohner sogar Ideen für scheinbar unlösbare Probleme und neue Vorschläge zur Gestaltung des dörflichen Lebens. Schnell hatte sich die Versammlung gewandelt zur Bürgerbeteiligung pur. Jedes der sechs Diskussionsthemen wurde von einem Mitglied des Gemeinderates vorgestellt und dann durch die Bürger mit Leben gefüllt. Zum Thema "In einem schönen Dorf wohnen" entstand die Aktion "Wir übernehmen Patenschaften zur Pflege der gemeindeeigenen Blumenbeete". Zum Komplex "Unser Dorfleben in Schwung bringen" kamen Anregungen zur Neugestaltung der dörflichen Kirmes mit dem Ziel, das mäßige Interesse an dieser Feier zu erhöhen. Konkret war das Diskussionsergebnis zum Thema "Baugelegenheiten schaffen". Bedingt durch die aktuelle Bauflaute solle zwar das ausgewiesene Baugebiet beibehalten werden. Doch die Mittel für die weitere Erschließung sehen die Einwohner derzeit sinnvoller im Ortskern investiert. Der "Volksvorschlag" wurde als Diskussionsgrundlage dem Gemeinderat überwiesen. Die 35 Teilnehmer an der Versammlung waren nach gut zwei Stunden durchweg zufrieden. Nach der Beratung im Gemeinderat wird das Konzept mit Terminen und Verantwortlichen Mitte November bei der nächsten Einwohnerversammlung besprochen. Danach erfolgt die Beschlussfassung in öffentlicher Gemeinderatsitzung und das Festschreiben in einer Maßnahmenliste.Gute Zusammenarbeit mit den Behörden

"Wir werden jede Maßnahme umsetzen", sagt Rosenbaum. Vierteljährlich soll eine Einwohnerversammlung stattfinden. "Macht mit bei der Planung und Umsetzung. Unterstützt Euch gegenseitig. Dies führt letztlich zu Spaß und Freude bei der Mitwirkung an der Zukunftsgestaltung unseres Dorfes." Das Vorhaben von Ortsbürgermeister und Gemeinderat war aufgegangen. Die Einwohner unterstützen das Vorgehen. Im Einladungsschreiben hieß es: "Wir wollen diskutieren, was wir tun müssen, um unser Dorf noch lebenswerter zu gestalten. Hierbei muss im Mittelpunkt stehen, was wir selbst tun können." Die anderen, nach denen man immer so gerne rufe, wie Land, Kreis, Verbandsgemeinde oder Straßenverwaltung hätten in den vergangenen 15 Jahren gemeinsam mit Oberscheidweiler schon viel getan, so Rosenbaum. Jetzt gelte es, das ganze zu erhalten. "Aber dafür sind wir als Einwohner selbst verantwortlich."

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