Viele Vereine und Winzer winken ab

BRAUNEBERG. Im Jahr 1982 wurde in Brauneberg eigens ein Festplatz eingerichtet, um dem großen Weinfest einen schönen Rahmen zu geben. Zumindest für dieses Fest wird das Areal in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr benötigt.

Gerade mal sechs Winzer und von den Vereinen lediglich die Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Brauneberg, hatten auf einen Aufruf der Gemeinde reagiert, sich in die Organisation des Weinfestes 2004 einzubringen. Mit solch einer geringen Beteiligung, so die Ansicht des Gemeinderates, bestehe keine Chance, alleine die Fixkosten von etwa 9000 Euro aufzubringen. Geschweige denn, in die das Gewinnzone zu kommen, was das Dreifache an Umsatz erfordere, wie Ortsbürgermeister Kurt Kranz ausführte. Deshalb waren die wenigen Engagierten auch ohne Ergebnis auseinander gegangen. Für den Gemeinderat und den Bürgermeister, die sich für den Erhalt des Festes ausgesprochen hatten, sind daher die Würfel gefallen. Ein Weinfest 2004 wird es nicht geben. Einziger, allerdings von keinem der Ratsmitglieder ernsthaft erwarteter Wendepunkt wäre, wenn die Bürger sich doch noch eines Besseren besinnen. Doch die Zeit drängt: Bis 4. April müssten sich genügend Interessenten gemeldet haben. Die einstimmige Absage an das Weinfest 2004 ist für die Entscheidungsträger ein enttäuschendes Ergebnis mehrmaliger Versuche, Vereine, Winzer, Gastronomen und Zimmervermieter für den Fortbestand des Traditionsfestes zu motivieren.Bürgermeister: Gemeinde ist nicht mehr in der Pflicht

"Wenn die Leute sich nicht engagieren, die den Nutzen haben, sehe ich auch die Gemeinde nicht länger in der Pflicht", sagte Bürgermeister Kurt Kranz. Wie in anderen Orten auch, sei es auch in Brauneberg so, dass einige Winzer keinen Wein mehr für das fest angestellt hätten, um keinen Dienst machen zu müssen, erklärte er dem Trierischen Volksfreund . Das Ende des Traditionsfestes, von dem das Straßenfest in der Nussbaumallee unberührt bleibt, hatte vor drei Jahren seinen Anfang genommen. Damals hatten die Vereine sich aus der Organisation des immer Mitte Juli stattfindenden Weinfestes verabschiedet. Die Gemeinde trat zwei Jahre als Ausrichter in die Bresche. Nach der 2003er-Auflage zeigten sich, nach Auskunft von Ortsbürgermeister Kranz, erste Auflösungserscheinungen in der Festgemeinschaft. Der Weinbauort wird nach Ansicht seiner Vertreter einen wesentlichen touristischen Anziehungspunkt verlieren. Die Vereine könne er ja noch verstehen, so Ortsbürgermeister Kranz. Aber was "die andere Klientel" betreffe, sei es "schon bemerkenswert, wie die sich hier raus hält." "Der Aufschrei kommt erst, wenn in der Zeitung steht, dass kein Weinfest mehr stattfindet", prognostizierte ein Ratsmitglied. Dennoch wird sich nach Überzeugung des Rates bei einem erneuten Versuch zur Gründung eines Festausschusses kein zusätzlicher Helfer melden.

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