Viele neue Ideen für den alten Dorfkern

ESCH. Das Konzept für die Dorferneuerung kam bei den rund 60 Eschern in der Bürgerversammlung überwiegend positiv an. Handlungsbedarf sahen die Bürger bei Lärmschutz, Verkehrsberuhigung und dem Thema Jugendraum.

Mit einem Lob an die etwa 60 Anwesenden startete Landschaftsarchitekt Helmut Ernst die Vorstellung des Dorferneuerungskonzeptes, das sein Büro ausgearbeitet hatte: "Etwa 15 Prozent der Bürger sind da. Mein Kompliment, das ist ein hoher Wert." Auch der Landschaftsarchitekt und seine Kollegin Birgit Dahms bekamen später von den Bürgern Lob, jedoch auch Anregungen für ihr Konzept. Und genau darum sollte es gehen. Bürgermeister Peter Body hatte zu Beginn der Bürgerversammlung erklärt, ein Dorferneuerungskonzept könne nur mit Hilfe der Bürger funktionieren, sie sollten ihre Ideen einbringen.Kernproblem: Leer stehende Häuser

Grundsätzlich gehe es beim Dorferneuerungskonzept in erster Linie um den Altort und die Frage, was dort noch zu retten sei, erklärte Ernst. Ein Kernproblem seien die leer stehenden Häuser, deren Zahl aufgrund der Bevölkerungsentwicklung ansteigen werde. Eine Sanierung der Gebäude, die dann wieder bewohnt würden, sei eine mögliche Lösung. Birgit Dahms stellte anhand von Bildern und Plänen die vielen Vorschläge für den öffentlichen Teil der Dorferneuerung vor. Dazu gehören kleine Neubaugebiete, die das abrunden, eine Verkehrsberuhigung der größeren Straßen und Fahrbahnverengungen durch Pflasterrinnen. Im Rohrer Weg könne ein Gehweg mit Baumreihe entstehen. An der Kapelle wäre eine Pflasterung des Vorplatzes und eine Schautafel für die ehemalige Burg denkbar. Der Kramesbach soll, wo möglich, erweitert werden. Eine Retentionsfläche könnte bei der Autobahn entstehen. Einen Baum für den Dorfplatz nannte Dahms ebenso wie ein neues Bushaltehäuschen und einen Schotterparkplatz beim Bürgerhaus. Bei den ortsbildprägenden Gebäuden zählte sie die Kapelle, das Burghaus und den dazu gehörigen Stall sowie eine Zeile mit Trierer Häusern in der Ringstraße auf. Erst mal nicht ans Geld denken - dieser Aufforderung zum Trotz drehten sich die ersten Fragen der Escher zur Dorferneuerung um die Finanzierung. "Was kostet das alles? Wer zahlt?" Ernst erklärte: "Wir haben noch keine Kosten ermittelt. Wir wollen erst ihre Reaktionen abwarten. Hier geht es um Ziele für die nächsten 20 Jahre. Was umgesetzt wird, entscheidet der Gemeinderat." Andreas Bollig von der VG-Verwaltung ergänzte: "Für die öffentlichen Maßnahmen gibt das Land Geld, sofern welches da ist. Der Fußweg zum Sportplatz könnte beispielsweise mit bis zu 65 Prozent bezuschusst werden." Bei der Förderung von privaten Bauvorhaben stehe die Wiedernutzbarmachung von leer stehenden Gebäuden zum Wohnen an erster Stelle. Bis zu 30 Prozent Zuschuss seien da möglich. Was an privaten Maßnahmen zur dorfgerechten Gestaltung sonst noch möglich ist, erläuterte Hermann Brück von der Unteren Denkmalpflegebehörde der Kreisverwaltung anhand von Dias. Er zeigte Beispiele für Hausrenovierungen, die sich am kulturellen Erbe orientieren, trat für mehr Grün statt Pflasterung und einfach zu pflegende Staketen- statt Jägerzäune ein. "Was nützt Verschönerung, wenn wir keinen Lärmschutz für die Autobahn bekommen?", fragte eine Frau bei der anschließenden Diskussion. Eine Verbesserung des Lärmschutzes sei im Konzept vorgesehen, erklärte Dahms auf TV -Nachfrage. Die Verkehrsberuhigung an der K 51, der schlechte Zustand der Salmbrücke aus Richtung Sehlem und ein fehlender Jugendraum wurden moniert. Ein Jugendraum ist auch Thema des Fragebogens, den das Planungsbüro ausgearbeitet hat und der an alle Haushalte geht. Hier können die Escher sich ihre Wünsche von der Seele schreiben. Die Pläne für die Dorferneuerung werden am kommenden Wochenende im Bürgerhaus ausgestellt, am Samstag ab 13 Uhr, am Sonntag ab 11 Uhr. Bei Fragen zur Förderung: Andreas Bollig, VG-Verwaltung, Telefon 06571/10758. Wer sonstigen Beratungsbedarf hat, kann sich an den Bürgermeister wenden. Er sammelt Anfragen und leitet sie für einen Vorort-Termin weiter an die Kreisverwaltung.

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