Volkstrauertag wird neu gestaltet

TRABEN-TRARBACH. 1922 gab es im Deutschen Reichstag in Berlin die erste offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag. Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte ihn eingeführt. Heute gibt es immer weniger Zeitzeugen der beiden Weltkriege, und viele haben keinen Bezug mehr zu diesem Gedenktag. Mit seiner Neugestaltung will man in Traben-Trarbach dem Tag wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.

 Das Ehrenmal auf dem Trabener Friedhof erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege aus Traben und Trarbach. Hier beginnt am Volkstrauertag, 19. November, um 16 Uhr ein ökumenischer Friedensgottesdienst, der anschließend in der evangelischen Kirche fortgesetzt wird. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Das Ehrenmal auf dem Trabener Friedhof erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege aus Traben und Trarbach. Hier beginnt am Volkstrauertag, 19. November, um 16 Uhr ein ökumenischer Friedensgottesdienst, der anschließend in der evangelischen Kirche fortgesetzt wird. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Immer geringer wurde die Zahl derjenigen, die sich alljährlich zwei Wochen vor dem ersten Advent auf den Friedhöfen von Traben oder Trarbach zur Feierstunde eingefunden hatten. Ansprachen, Kranzniederlegungen und eine festliche musikalische Umrahmung waren stets Bestandteil des Gedenkens an die Opfer der beiden Weltkriege. Die sinkenden Teilnehmerzahlen an der Feierstunde und der fehlende Bezug der nachgewachsenen Generationen zu diesem Gedenktag gaben den Anstoß beim Sozialverband VdK, Ortsverband Traben-Trarbach/Wolf, über eine Neugestaltung nachzudenken. Die Vertreter des VdK, Klaus Weinmann und Hugo Sonntag, führten Gespräche mit den Pfarrern der beiden Kirchen, Jörg-Walter Henrich und Andreas Scherer sowie Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus. Ebenfalls vertreten waren Mitglieder des Gesangvereins 1837, des Posaunenchors des CVJM, der Löschzüge von Traben, der Marinekameradschaft sowie des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr und der Erste Stadtbeigeordnete Erwin Haussmann. Alle waren sich einig, dass eine Neugestaltung des Volkstrauertags notwendig sei und in diesem Jahr erprobt werden solle. "Der Volkstrauertag soll erhalten bleiben", sagte Klaus Weinmann, Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes, im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. "Sein Sinn soll wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden". Auch künftig werde es immer eine Würdigung an den Ehrenmalen in Traben und Trarbach geben. Der VdK-Ortsverband sowie alle beteiligten Vereine hoffen, dass der Gedenktag mit einer Neugestaltung mehr Aufmerksamkeit bei den Bürgern erfährt. Vom Ehrenmal in die evangelische Kirche

Am Sonntag, 19. November, wird die Feierstunde am Ehrenmal auf dem Trabener Friedhof um 16 Uhr beginnen. Begleitet durch den Posaunenchor und den Gesangverein 1837 werden die beiden Geistlichen, Pfarrer Jörg-Walter Henrich und Pastor Andreas Scherer, einen ökumenischen Friedensgottesdienst eröffnen. Nach der Kranzniederlegung und einer kurzen Ansprache des VdK-Vorsitzenden wird der Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Traben fortgesetzt. Die gesamte Feier soll nicht länger als eine Stunde dauern. "Wir wollen Frieden in der Welt, in der es immer noch Kriege gibt", sagt Klaus Weinmann, und zu Frieden, Versöhnung und Verständigung soll auch der Volkstrauertag in Traben-Trarbach aufrufen. Gedacht werden soll aller Menschen, die bis heute durch Kriege ihr Leben verloren haben. An die Bevölkerung geht der herzliche Aufruf, am 19. November ab 16 Uhr am Ehrenmal auf dem Trabener Friedhof am ökumenischen Friedensgottesdienst teilzunehmen. Die Gedenkfeier im Stadtteil Kautenbach findet hingegen wie in den Vorjahren am Volkstrauertag um 11 Uhr am Ehrenmal in Kautenbach statt. Diese Feierstunde wird mitgestaltet vom Gesangverein 1873 Traben-Trarbach. Die Ansprache hält Diakon Karl-Heinz Lequen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort