Vom Brunnen bis zur Quelle

HOCHSCHEID. Zum ersten Mal hat die römische Quellgöttin Sirona-Wanderer bereits am Start begrüßt. Das Zweit-Exemplar der Statue wacht seit kurzem am Brunnen in der Ortsmitte.

Optimales Wanderwetter empfängt die 60 Wanderfreunde, die sich auf Sironas Spuren zu einer Exkursion rund um Hochscheid auf den Weg machen wollen. Treffpunkt ist der Dorfbrunnen mitten im Ort, wo seit wenigen Tagen eine zweite Statue der römischen Quellgöttin über den Ort wacht. Die schon etwas länger in der Nähe eingezogene Zwillingsschwester der Statue hat im Sirona-Pavillon eine überdachte Unterkunft gefunden. Dort informiert sie über das römische Quell- und Pilgerheiligtum, an dem ihr die Menschen nachweislich über mehrere Jahrhunderte huldigten. Mitte der 60er-Jahre entdeckte Mauer- und Skulpturenreste belegen den Kurbetrieb zu Ehren der Heilgötter Apollo, Grannus und Sirona, deren Ära sich erst mit Beginn der Germaneneinfälle ihrem Ende zugeneigt hatte. Für heutige Wandervögel ist jedoch neben der geschichtlichen Bedeutung eher der lohnenswerte Ausflug in die Natur von Interesse. "Die Strecke habe ich noch nicht gekannt", gesteht Brigitte Vink aus dem benachbarten Hirschfeld ein. Doch die etwa acht Kilometer lange Route habe ihr sehr gut gefallen. Unterwegs sei da zwar "dieser Stich", die etwas stärker ansteigende Etappe gewesen, doch da sie sehr viel wandere, habe sie das nicht als anstrengend empfunden: "Die Strecke war gut und bequem zu gehen." Auch die Knirpse, die Tochter Stephanie, eine Hochscheiderin, mit im Schlepp hat, zeigen keine Anzeichen von Ermüdung. Für die Erwachsenen gewinnt die Wanderung zudem durch die Erläuterungen von Rainer Müller, dem Förster des zum Forstamt Dhronecken gehörenden Staatswaldes Hochscheid. "Der hat uns sehr schön den Zustand der Biotope hier erklärt", weiß Vink zu schätzen. Nach einer Teepause am Pavillon machen sich die Sirona-Wanderer dann wieder auf in Richtung Hochscheid, wo sie ein Mittagessen der Freiwilligen Feuerwehr des Dorfes erwartet. Das Besondere am für Sirona-Wanderungen schon traditionellen Erbseneintopf mit Würstchen ist, dass in Hochscheid die Feuerwehrleute persönlich an den Töpfen stehen. Den Service mit Kaffee und Kuchen überlassen sie aber lieber anderen. "Das macht der Jugendraum", freut sich Wehrführer Michael Kleifges über die Unterstützung.

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