Vom Holzlaufrad bis zur Rennmaschine

Das Moselland verfügt über ein hervorragendes Radroutennetz. Viele tausend Urlauber setzen sich im Frühjahr, Sommer und Herbst auf ihre Drahtesel, um die einzigartige Fluss-Landschaft zu erkunden. Was liegt da näher, als ein Fahrrad-Museum einzurichten? Der Verein Traben-Trarbach Aktiv (TTA) wird demnächst ein solches in Traben eröffnen.

 Helmut Pönnighaus sitzt auf einem Nachbau eines von Leonardo da Vinci skizzierten Fahrrades. Auch dieses Exponat wird im Traben-Trarbacher Fahrradmuseum zu sehen sein. TV-Foto: Winfried Simon

Helmut Pönnighaus sitzt auf einem Nachbau eines von Leonardo da Vinci skizzierten Fahrrades. Auch dieses Exponat wird im Traben-Trarbacher Fahrradmuseum zu sehen sein. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. (sim) Das erste Fahrrad, 1817 von dem Mannheimer Karl Drais gebaut, besaß noch keine Pedale und Kette und war aus Holz. Heutige Rennräder sind hochmoderne Maschinen, hergestellt aus Hightech-Materialien wie Carbon oder Titan. Wer sich für die Geschichte des Fahrrades interessiert, kann sich demnächst in Traben-Trarbach bestens informieren. Der Verein Traben-Trarbach Aktiv "TTA will noch in diesem Sommer im alten Tanzsaal des ehemaligen Hotels Brauneberg in Traben ein Fahrrad-Museum eröffnen. TTA-Vorsitzender Helmut Pönnighaus, selbst ein Fahrradfan, war schon seit längerem auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Jetzt hat er sie gefunden. Horst Rees aus Traben-Trarbach kaufte vor zwei Jahren das Gebäude, das sich direkt gegenüber dem Mittelmosel-Museum und in Nachbarschaft zum "Haus der Ikonen" (siehe auch Seite 11) befindet. Die jetzt schon von Gästen gerne besuchte "Museumszeile" wird damit weiter aufgewertet. Bislang hat Pönnighaus 14 Exponate zusammengetragen, allesamt Schenkungen oder Leihgaben von Bürgern. Darunter ist ein von dem französischen Radbauer Micheaux 1876 hergestelltes Holz-Tret-Kurbelrad. Zu sehen sein werden auch ein Hochrad und ein Nachbau des von Leonardo da Vinci skizzierten Fahrrades. Pönnighaus will vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute für jedes Jahrzehnt ein Fahrrad präsentieren. Auch einige hochmoderne Spezial-Rennräder, die ein kleines Vermögen kosten, sind dabei. Pönnighaus kennt sich bestens aus in der Welt des Fahrrad-Rennsports, des Mountainbiking oder der "gewöhnlichen" Tourenräder. Die Töchter Isabell und Alena und später deren Ehemänner waren begeisterte Triathleten und heimsten bei nationalen und internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise ein. Pönnighaus kümmerte sich dabei um die Räder, er baute sie auf und machte sie renntauglich. Dass er sich selbst gerne aufs Rad setzt, versteht sich von selbst. Vor fünf Jahren bezwang er den Tourmalet in den Pyrenäen, einen der schwersten und berühmtesten Anstiege der Tour de France. Pönnighaus hofft, dass im Sommer das Museum eröffnet werden kann. Und er wünscht sich noch weitere Exponate fürs Museum. Pönnighaus: "Unter anderem fehlt uns noch ein Geschäftsrad mit Gepäckträger überm Vorderrad. Wer ein solches besitzt und es dem Museum zur Verfügung stellen will, kann sich bei mir melden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort