Vom Schlepper-Virus gepackt

PIESPORT. (urs) Wenn sich die 250 Traktoren von ihrer besten Seite zeigen, lockt das, wie in Piesport, Schlepper-Fans aus nah und fern.

Herbert Neumann macht aus seiner Leidenschaft keinen Hehl: "Das ist der Schlepper-Virus - wenn der mal drin ist, dann ist es vorbei", sagt der Traktor-Fan aus Wengerohr. Er und sein Sohn Tobias sind mit dem "kleinsten Allradschlepper der Welt" beim vierten Oldtimer-Schleppertreffen am Bauern- und Winzermuseum in Piesport dabei. Das früher im Obst- und Weinbau eingesetzte Fahrzeug, Baujahr 1964, habe nur acht PS. "Das ist ein verrücktes Hobby, aber es macht Spaß", beurteilt Neumann seine Leidenschaft für den "alten Kram". Völlig fasziniert bestaunen die Besucher die urigen Fahrzeuge. "Das ist ein Lanz - den kann man nicht mit dem Anlasser anmachen, sondern mit dem Lenkrad", erklärt Hans Hardt ein auffälliges Modell. Deshalb sei dieses wohl auch abmontiert worden, kommentiert er dessen Fehlen lachend. Wie Hardt hat sich auch Peter Trost aus Piesport auf den Weg Richtung Museum gemacht. Eine solche Gelegenheit direkt vor der Haustür, die lässt sich keiner entgehen. Mit Sohn Nils auf dem Schoß nutzt Willi Wanken die Gelegenheit, auf seinem "Alpenland", Baujahr 1950, eine Extra-Runde über den Platz zu drehen. Bewundernde Blicke sind ihnen dabei ebenso gewiss wie dem Schlepper-Fan Franz-Josef Witkowski, der mit einem 1960er "John Deer Lanz" aus Herl gekommen ist. An dem sei alles mit Originalteilen restauriert, macht er interessierte Besucher mit Stolz auf das wie neu aussehende Gefährt aufmerksam. Manche haben für das Treffen weite Anreisen in Kauf genommen. "Wir kommen aus dem Kreis Kusel", erzählt beispielsweise Gudrun Jäger, die mit Ehemann Wilfried öfter zu Schleppertreffen fährt. Nicht zuletzt wegen der Enkel Jannik und Inka, die dabei auch ihren Spaß haben. Erst recht, wenn ihnen wie in Piesport ein, wohl in den 60er Jahren gebauter, Spielzeug-Traktor Marke "Deutz" begegnet. Das seltene Gefährt, auf dem Justus Huwer über den Platz kurvt, wird demnächst im Piesporter Museum zu sehen sein, wie sein Vater erzählt. Bis zum nächsten Schleppertreffen des Museums müssen sich die Fans allerdings noch gedulden. Denn das ist erst wieder in zwei Jahren geplant.

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