Vom kleinen Mecki bis zur antiken Standuhr

BERNKASTEL-KUES. Puppen und Uhren soweit das Auge reicht - im Erdgeschoss von Familie Lück in der Schanzstraße dreht sich alles um tickende Kostbarkeiten und zierliche Geschöpfe aus Porzellan und Kunststoff.

 Endlich ein Platz für alle geliebten Stücke aus 30 Jahren Sammelleidenschaft. Karin Lück und ihr Mann Günter haben in ihrem neuen alten Haus in Bernkastel ein Museum für ihre Puppen und Uhren.Foto: Marita Blahak

Endlich ein Platz für alle geliebten Stücke aus 30 Jahren Sammelleidenschaft. Karin Lück und ihr Mann Günter haben in ihrem neuen alten Haus in Bernkastel ein Museum für ihre Puppen und Uhren.Foto: Marita Blahak

Stolzschaut Karin Lück auf ihre Sammlung, die sie innerhalb von 30Jahren zusammen getragen hat. In Bernkastel ist sie nun erstmalsin ihrem Puppen- und Uhrenmuseum der Öffentlichkeit zugänglich. Auf 100 Quadratmetern haben 200 Puppen, rund 180 Plüschtiere und mehr als 60 Uhren platz. Alle Exponate stammen aus der Zeit zwischen 1770 und 1960. Das kleinste Stück ist ein niedlicher Mecki aus den 50ern, das größte und kostbarste eine Standuhr von 1770.

Das Liebhaberherz schlägt höher

Puppen mit Pappmaché-Kopf und Körpern aus gestopftem Leinenstoff, Puppen aus Porzellan mit beweglichen Schlafaugen - jede ist schöner als die andere. Des Kenners Herz schlägt höher bei bekannten Hersteller-Namen wie Sonneberg, Schildkröt, Käthe Kruse, Kämmer&Reinhardt, Armand Marseille oder Simon&Halbig.

Und wie sah das Alltagsleben zur Entstehungszeit der Exponate aus? Auch darüber berichten eindrucksvoll reich bestückte Puppenstuben und "Blech"-Küchen im Miniaturformat. Da fehlt es an nichts: Alte Waschmaschine und Waschbrett, Koch- und Backgeschirr, Besteck im Drahtkorb oder Plätzchen-Ausstechformen - die Ausstellung liefert mit ihren Details lebendigen Geschichtsunterricht.

Eine reizvolle Ergänzung dazu sind die historischen Uhren. Ob Ochsenaugen, Standuhren, Schwarzwalduhren oder Comtoise-Uhren: Die Vielfalt der Zeitmesser vergangener Tage ist groß. Denn wer weiß schon, dass es sogar Uhren gab, die im Inneren eine komplette Wohnstube zeigen?

"Hier in Bernkastel haben wir den Platz gefunden, unsere Sammlung auszustellen", betont sie.

Auf ihren häufigen Moselfahrten wurde das Ehepaar Karin und Günter Lück auf das zum Verkauf stehende 120 Jahre alte Haus in der Nähe des Burgbergtunnels aufmerksam. Vor drei Jahren erwarben sie das Gebäude und richteten mit viel Liebe das schmucke Museum ein.

Endlich kann Karin Lück Besuchern ihre Sammlung präsentieren. Schon lange hatte sie nach einer geräumigen Bleibe für ihre umfangreiche Sammlung gesucht. Auf engstem Raum fristeten die Sammelstücke innerhalb der letzten 30 Jahre ihr Dasein. Die Wohnung war übervoll: "Ich konnte keinen Besuch mehr empfangen, denn überall saßen Puppen und Teddys", schmunzelt Lück. Sie liebte die Puppen und ihr Mann die Uhren und beiden war es schon immer ein Bedürfnis gewesen, ihre Schätze nicht nur in den eigenen vier Wänden, in Kisten und Kartons zu horten, sondern sie auch anderen zu präsentieren. Mit dem Kauf des geräumigen Wohnhauses erfüllte sich dann ihr Traum. Hier fanden die Stücke, die überwiegend aus Nachlässen und von Flohmärkten stammen, ein liebevolles Zuhause. Im Trödelkeller findet der Besucher zusätzlich eine Vielzahl kleiner Erinnerungstücke.

Und ab Mitte September bis nach Weihnachten präsentiert Karin Lück in einer Sonderausstellung Nussknacker und Spieluhren, Räuchermännchen und Weihnachtspyramiden sowie kostbaren Glas-Baumschmuck.

Doch ein Problem bleibt: Da die Sammlerin ihrer Leidenschaft auch weiterhin eifrig frönt, sind die Räume im Erdgeschoss bald wieder zu klein. Wahrscheinlich muss die Etage darüber dazu genommen werden, "denn schon jetzt geht's wieder wie früher los und die Stücke landen mangels Platz in unserer Wohnung", lacht die "Puppenmutter".

Das Puppen- und Uhrenmuseum in der Schanzstraße 25 in Bernkastel-Kues ist täglich von 10 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet.

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