Von Veldenzer Grafen und Andeler Gold

Die Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Veldenz warten auf Zuschussbewilligung für das Projekt "Grafen, Gold und Schwarzer Peter", das sich an Gäste wie Bürger richtet.

Mülheim/Veldenz. (urs) Auf spielerische Weise Geschichte und Zukunft erkunden - dafür steht das Projekt "Grafen, Gold und Schwarzer Peter". Kern ist ein Kulturweg, der mehr sein soll als ein Wanderweg durch die ehemalige Grafschaft Veldenz. Das signalisiert schon der Name, der an Veldenzer Grafen und Andeler Gold ebenso erinnert wie an den Schinderhannes-Spießgesellen Peter Petri. Denn auch der "Schwarze Peter" war ein Grafschafter, der obendrein das gleichnamige Kartenspiel entwickelt haben soll.

Es gibt aber auch Bürger, die dem Vorhaben skeptisch gegenüber stehen. So bestehen Befürchtungen, neue Wanderkarten und Beschilderungen - der Weg ist streckenweise identisch mit der "MoselErlebnisRoute" - könnten irritieren. Außerdem bereiten den Gemeinden die hohen Kosten des ursprünglich mit gut 160 000 Euro kalkulierten Projektes Sorgen. Allerdings wird dazu aus dem europäischen LeaderPlus-Programm (siehe Extra) ein Zuschuss von mehr als 50 Prozent erwartet. Mit den Eigenleistungen von Bürgern wird dieser die Belastung der Gemeinden deutlich senken. Sobald die Bewilligung vorliegt, könnte mit dem Anlegen des Weges begonnen werden. 2010 soll dann die Reihe Erlebnis-Spielräume starten, die sich an Urlauber wie Einheimische richtet. Für den eigentlichen Kulturweg, der auch per Kutsche zu erkunden sein wird, sind spezielle Führungen vorgesehen. Außerdem werden Themen- und Objekttafeln über Geschichte und Gebäude von Mülheim, Veldenz, Brauneberg, Burgen, Andel und Gornhausen informieren. Das Konzept entscheidet sich grundlegend von dem des vor zwei Jahren eröffneten "Grafschafter Wanderwegenetzes". Dieser reine Wander-Rundweg tangiert zudem statt Andel die Gemeinde Wintrich, deren Wald an den der Grafschaft grenzt. Vor allem aber soll der neue Kulturweg die Lücke schließen zwischen den Kulturwegen "Von Kurköln zu den Deutschherren" in Zeltingen-Rachtig und dem "Römersteig" der VG Neumagen-Dhron.

Extra: LAG und Leader: Die zwölf Lokalen Aktionsgruppen (LAG) entwickeln oder koordinieren Projekte, für die es Geld aus dem Leader-Programm der EU gibt. Zwischen 2007 und 2013 soll jede LAG mindestens eine Million Euro erhalten. Ziel des Wirtschaftsministeriums ist eine "Ideenschmiede für die Entwicklung ländlicher Räume". In den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg gibt es die Aktionsgruppen Erbeskopf, Hunsrück, Mosel, Vulkaneifel und Moselfranken (Obermosel). (urs)

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