Von der Basis in die Parlamente

In drei verschiedenen Partei-Jugendverbänden können sich junge Menschen zwischen 14 und 35 Jahren im Kreis Bernkastel-Wittlich derzeit engagieren. Das Angebot der Jungsozialisten, Jungen Union und Jungen Liberalen nehmen aber nur wenige wahr.

Bernkastel-Wittlich. (jaw) Politik kann auch Spaß machen: In diesem Punkt sind sich jedenfalls die Kreisvorsitzenden der Partei-Jugendverbände im Kreis Bernkastel-Wittlich einig. Im Landkreis gibt es für Jugendliche eine Fülle von Möglichkeiten, sich politisch zu betätigen. In einer Partei organisiert sind aber vergleichsweise wenige junge Menschen.

Ungefähr 250 Mitglieder zählen die drei im Kreis vertretenen Jugendverbände politischer Parteien insgesamt. Dazu zählen die Junge Union mit 165 Mitgliedern, die Jungsozialisten (Jusos) der SPD mit etwa 70 und die Jungen Liberalen (Julis) in der FDP mit derzeit elf Mitgliedern. Bündnis 90/Die Grünen haben derzeit keine Jugendorganisation.

"Ohne Jugend sterben Sie aus", sagt der FDP-Kreisvorsitzende Dirk Richter auf die Frage, war um es wichtig sei, einen Jugendverband in der Partei zu haben. Die Julis im Kreis hatten bis Februar anderthalb Jahre keine Sitzung und galten schon als ausgestorben. Im Februar haben sich dann einige Jugendliche zusammengefunden und einen neuen Vorstand gewählt. Mittlerweile, nach bereits fünf Sitzungen in diesem Jahr, haben sie elf Mitglieder.

"Ohne Jugend sterben Sie aus"



Benjamin Bartz ist Kreisvorsitzender der Jusos. "Nur wer sich einbringt in politische Diskussionen und in politische Prozesse, kann auch wirklich etwas verändern", sagt er. Schon weil junge Menschen eine andere Sicht auf politische Fragen hätten als ältere, sei es wichtig, dass die Altersstrukturen in einer Partei möglichst breit gefächert seien.

Der SPD-Kreisvorsitzende Dieter Burgard nimmt bei jeder Gelegenheit an den Juso-Sitzungen teil. "Bei den Jusos geht es nicht darum, es den Älteren nachzumachen, sondern Dinge zu hinterfragen und bei allem Ernst der politischen Arbeit den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen", sagt er.

Die Grüne Jugend hat derzeit keinen Kreisverband in Bernkastel-Wittlich. Jutta Blatzheim Roegler, Kreisvorsitzende der Grünen, sagt: "Wenn sich junge Menschen an uns wenden, weisen wir sie aber nicht ab. Wir vermitteln sie an den Landesverband der Grünen Jugend. Außerdem haben wir bei den Wahlen offene Listen." Somit könnten Jugendliche auch bei der Mutterpartei mitarbeiten und kandidieren.

Zehn Mal im Jahr tagt derweil der Kreisvorstand der Jungen Union. Bei einer Mitgliederzahl von derzeit 165 können sie aus dem Vollen schöpfen. "Wenn ein junger Mensch sich politisch engagiert, hat er gute Chancen, seinen Einfluss geltend zu machen - egal in welcher Partei", sagt Dennis Junk, Kreisvorsitzender der Jungen Union und Mitglied im Ortsgemeinderat Kröv-Bausendorf.

Die Kreisvorsitzenden sind sich also in einem weiteren Punkt einig: Nur wer sich politisch en gagiert, kann auch wirklich etwas verändern. Außerdem wollen alle drei Jugendparteien zur Kom munalwahl im nächsten Jahr verstärkt auf sich aufmerksam machen und in möglichst viele Parlamente im Kreis einziehen.

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