Von der Sonne verwöhnt

OBERÖFFLINGEN. Die Oberöfflinger Pferdesegnung an Ostermontag ist zur Tradition mit Lebendigkeit geworden. 80 Pferde fanden bei sonnigem Wetter den Weg in das kleine Dorf bei Manderscheid.

 Ein Palmsträußchen gab es bei der Segnung für jedes Pferd. Foto: Erich Gerten

Ein Palmsträußchen gab es bei der Segnung für jedes Pferd. Foto: Erich Gerten

Unkompliziert und herzlich agieren die Menschen in Oberöfflingen. Ebenso unkompliziert ist der mit den Dörfern rund um Oberöfflingen verbundene Pater Jakob Konrad, 92 Jahre alt, aber immer mit einem Späßchen auf den Lippen. "Gott schuf die Tiere. Wie die Pferde damals aussahen, das weiß ich nicht." Gleich hinterher seine Mahnung: "Wir wollen die Tiere hegen und pflegen und nicht misshandeln." Eigens für die Pferdesegnung am Ostermontag haben ihn die Oberöfflinger Pferdefreunde von seinem Alterswohnsitz in St. Wendel abgeholt. Rainer Görres organisiert das Treffen zusammen mit Ortsbürgermeister Hans Feit, Günter Weins, Carmen Metzen und vielen Helfern: "Vor etwa zehn Jahren haben wir den im Krieg verloren gegangenen Brauch wieder aufgenommen. Die meisten Pferde kommen aus den Kreisen Daun und Wittlich." Aus Wilsecker und Kyllburg im Kreis Bitburg-Prüm sind Elke und Klaus Hoffmann, Bertin Schneider und Michaela Thiel mit Trakehnern und Oldenburgern gekommen. Sie haben einen Dreistundenritt vom Kylltal über Kailbach, Salm und Lieser bis nach Oberöfflingen hinter sich. "Wir sind zum dritten Mal hier. Das Treffen wird von Jahr zu Jahr größer." Tradition hat in Oberöfflingen auch das sonnige Frühlingswetter, obwohl es an den Tagen zuvor ausdauernd geregnet hat. Noch in keinem Jahr hat es während der Pferdesegnung geregnet, so ist allenthalben zu hören. Für das leibliche Wohl wird am Getränkestand gesorgt. Nebenan bieten Sophie, Lisa, Manuela, Christian und weitere Kinder Würstchen und Waffeln an. Der Erlös ist für das Jugendheim vorgesehen. Mittlerweile hat Pater Konrad jedes der 80 Pferde gesegnet. Shetland-Ponys sind darunter ebenso wie Friesen, Isländer, Hannoveraner, Holsteiner, Zweibrücker und viele mehr. Begleitet wird der Pater von jungen Helfern wie Hellen Theisen, Isabell Schmitz, Jonas Schumacher und Niklas Weber, die das Weihwasser tragen, Erinnerungsplaketten verteilen und jedem Pferd einen Palmstrauß ans Ohr stecken. Rainer Görres überreicht Müslibeutel als symbolisches Pferdefutter. Auch die Jugendfeuerwehr ist eingespannt. Tobias Görres, Johannes Feit und Christine Otten, drei von zehn Feuerwehrhelfern, sind für die Einweisung der Fahrzeuge eingeteilt. Jetzt, nach erfolgter Segnung, können auch sie sich bei Cola und Würstchen stärken. Das Wetter ist immer noch freundlich, und die Menschen verbringen noch eine Weile im sympathischen Oberöfflingen.

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