Von wegen trockene Kost

WITTLICH. Auch die jüngere Generation ist auf der Wittlicher Wirtschaftswoche zahlreich vertreten. Doch aus welchem Grund?

Die Zelte sind bis zum Bersten gefüllt. Die Prognose von 65 000 möglichen Besuchern scheint sich schon am ersten Tag zu bestätigen. Doch eine Überraschung bietet die hohe Anzahl an jugendlichen Besuchern. Was versprechen sie sich von einem scheinbar langweiligen Besuch auf der Wittlicher Wirtschaftswoche? Vier Schülerinnen des Peter-Wust-Gymnasium haben nachgefragt: Jugendliche amüsieren sich

Schon beim Betreten des ersten Zeltes fällt es auf. Jugendliche und Kinder stellen die Mehrzahl der Besucher an diesem Freitag, 19. September, dem Tag der Eröffnung der Wittlicher Wirtschaftswoche 2003. Und das Seltsamste dabei ist: Sie scheinen sich zu amüsieren. Müsste es nicht tödlich langweilig für unsere Generation auf einer Wirtschaftsausstellung sein? "Nein", sagt dazu eine Schülerin der Realschule in Wittlich, "es wird hier so viel geboten, dass es wirklich Spaß macht, sich alles anzusehen und die Angebote zu nutzen". So reagieren viele der Befragten und preisen ihre Lieblingsangebote an, wie zum Beispiel die Idee der AOK, für ein geringes Entgeld Fotos von bis zu acht Personen zu schießen und diese dann in einen professionellen Schlüsselanhänger einzubauen. Auch für die kulinarischen Genießer wird einiges geboten, außer den regulären Fast Food- Ständen, nämlich eigens für den Anlass gezüchtete Äpfel mit integriertem Firmenlogo, Kuchen, Kekse und neuartige Kartoffel-Apfel-Schnitten samt Rezeptbuch, die ebenfalls am AOK-Stand zu finden sind. Ein weiterer Hit für die Jugendlichen stellt das Holz-Rückepferd Sissy dar, das geduldig sein Können in punkto Schwerste-Lasten-Ziehen unter Beweis stellt. Auch das Bungert-Zelt scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Eine größere Gruppe von Jungen, die sich darin aufhält, erklärt einstimmig: "Hier gibt es super Angebote für Parties, und besonders die Herr-der-Ringe-Skateboards sind echt krass!" Andere, und das sind meist die 13- bis 17-jährigen Mädchen, halten sich bevorzugt an der HitRadio 22- Bühne auf, mit der Hoffnung, auch einmal interviewt zu werden oder sogar bei der großen Verlosung etwas gewinnen zu können. Dies ist ein weiterer Punkt auf der langen Liste der Attraktionen: die Gewinnspiele. Gewinnspiele an fast jeder Ecke

"Es gibt so viele Gewinnspiele, wie das von Schwäbisch-Hall oder vom Trierischen Volksfreund, mit klasse Gewinnen, da wäre man ja blöd, wenn man nicht mitmachen würde", so erklärt eine Schülerin des Cusanus-Gymnasium ihren Eifer. Besonders angesagt sind hiernach natürlich noch die interessanten Werbegeschenke wie die bunten, mit Helium gefüllten Luftballons, die bald über den ganzen Platz verstreut über den Köpfen der meist jüngeren Besitzer kreisen, und die XXL-Bleistifte, die am Stand der Glasgroßhandel-Glaserei zu haben sind sowie kleine weiße Stoffeisbären, die großen Anklang finden. Man sieht also, dass auch eine Wirtschaftswoche durchaus Unterhaltung für alle Altersklassen beinhalten kann und dass dies ein sehr guter Weg ist, Jugendlichen die sonst etwas trockene Wirtschaft näher zu bringen. Meike Schmidt, Hannah Brang, Irina Ionescu, Evelyn Bastgen 10 b, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich.

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