Vorbereitung mit Mosel-Riesling

TRABEN-TRARBACH. (G.K.-B.) Vier Tage verbrachte die deutsche Nationalmannschaft im Sitzvolleyball in Traben-Trarbach. In der Loretta-Halle bereitete sie sich dabei auf die Paralympics, die Olympischen Spiele der Behinderten, in Athen vor.

Nationaltrainer Karl Quade war begeistert, dass seine Schützlinge an der Mosel trainieren konnten und für den Aufenthalt keinerlei Kosten entstanden. "Das ist eine tolle Sache", freute er sich, "denn unsere Budgets sind limitiert." Übernachtung und Frühstück für die 15 Sportler, den Trainer und Co-Trainerin Silke Haude spendierte das Hotel Gonzlay, essen durften sie in der Alten Ratsschenke, der Brückenschenke und der Jugendherberge. Entspannung gab es in der Mosel-Therme, den Riesling lernten die Sportler im Weingut Conrad-Bartz bei einer Weinprobe näher kennen. Stadtbürgermeister Alois Weber lud zu einem Umtrunk ein. Eine im Bergischen Land ansässige Event-Agentur fädelte die Kurzreise nach Traben-Trarbach ein und nutzte dabei ihre guten Kontakte zu Verkehrsamtsleiter Klaus Bürkle. Die Trainer und die Mannschaft unter Führung von Kapitän Jürgen Schrapp genossen ihren Ausflug an die Mosel und traten in einem Freundschaftsspiel gegen eine Mannschaft des VfL an. Für die Traben-Trarbacher Sportler galten dabei die gleichen Bedingungen wie für die Nationalmannschaft: Sie durften nur auf dem Boden sitzen. "Wir hatten großen Spaß und einigten uns hinterher mit einem 1:1 auf ein pädagogisches Ergebnis", schmunzelte Klaus Quade. Doch neben dem Vergnügen standen intensive Trainingsstunden auf dem Programm. Die behinderten Sportler sind zumeist Mitte 20, der Jüngste ist 18, der "Senior" 46 Jahre alt. Laufen können sie alle, doch benötigen sie dafür Prothesen oder Gehhilfen. "Sie müssen sehr beweglich in der Hüfte sein und brauchen eine extrem starke Rumpfstabilität", sagt der Bundestrainer. Vor zwei Jahren wurde seine Mannschaft Vize-Weltmeister in Kairo und im vergangenen Jahr Vize-Europameister in Finnland. Jetzt haben sich die Spieler, die aus ganz Deutschland kommen, für die Paralympics qualifiziert, die am 17. September in Athen eröffnet werden. "Wir hoffen, eines der letzten beiden Spiele des Turniers am 26. September zu erreichen", sagt der Nationaltrainer, der in der nächsten Woche mit seiner Mannschaft in den Iran fliegt. Dort suchen sie bei einem internationalen Turnier den Vergleich zu den Spitzen-Mannschaften der Welt. In der Loretta-Halle ging es hoch her, Dutzende von Bällen warfen Klaus Quade und Silke Haude den Spielern zu. Die Sportler schonten sich nicht und schmetterten die Bälle kraftvoll über das Netz. Jedes zweite Wochenende wird im Vorfeld von Athen trainiert, dazu kommen die wöchentlichen Übungsstunden an den jeweiligen Wohnorten. Die Chancen der Deutschen Nationalmannschaft, in Athen eine Medaille zu gewinnen, stehen nicht schlecht.

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