Waldverkauf bringt viel Geld

LÖTZBEUREN. (mm) Wie bereits in den Vorjahren, präsentiert sich der Haushalt 2005 der Gemeinde Lötzbeuren wieder mit einer positiven Bilanz. Die Gemeinde ist schuldenfrei, benötigt keine Kredite und verfügt über eine ungewöhnlich hohe Rücklage.

Der Verwaltungshaushalt schließt in den Ein- und Ausgaben mit jeweils 541 198 Euro ab. Der Vermögenshaushalt weist jedoch eine außergewöhnliche Steigerung aus, denn in der Einnahme und Ausgabe schließt er mit 942 100 Euro ab. Ortsbürgermeister Klaus Reitz erläuterte den Plan. Das wichtigste Ereignis für die Gemeinde in diesem Jahr sei die geplante Erweiterung der Start- und Landebahn Flughafen Hahn und der dadurch bedingte Flächenanspruch kommunaler Waldflächen. Die Verbesserung des Vermögenshaushalts rühre aus dem jetzt zum Abschluss gekommenen Verkauf von Waldflächen. Die Entscheidung, die Flächen zu verkaufen, sei allen nicht leicht gefallen. Entscheidend sei jedoch die angedrohte Enteignung gewesen. Der Verkauf der Waldflächen und des Waldes sei unumgänglich gewesen. Ob die Entscheidung später in einem anderen Licht erscheine, dies zu bewerten bleibe der kommenden Generation vorbehalten. Der Flughafen Hahn habe sich als harter, aber meist fairer Verhandlungspartner gezeigt.Zahl der Kinder hat sich stabilisiert

Weiterhin nahm Reitz Stellung zu einigen Eckpunkten des Haushaltsplans 2005. Im Kindergarten sind die Kosten in Höhe von 191 960 Euro in etwa konstant geblieben. Die Zahl der Kinder habe sich stabilisiert und werde es laut Bedarfsplan in den nächsten Jahren auch bleiben. Die Familienbeiträge werden jedoch steigen, da der Kreis wegen seiner prekären Haushalts-Schieflage die Leistungen deutlich reduziere. Diese zusätzliche Belastung der Familien müsse sicherlich nochmals überdacht werden durch eventuell höhere Kostenbeteiligung der Trägergemeinde. Der Lötzbeurener Forsthaushalt ist ausgeglichen. Man müsse jedoch in den nächsten Jahren das Kapital aus den Waldverkäufen teilweise investieren, damit der Forstbetrieb zukunftsfähig bleibe. Zuerst einmal bleibe abzuwarten, wie sich die Verlängerung der Start-/Landebahn auswirke, erklärte Reitz. Wegen der vorsichtigen Berechnungen im abgelaufenen Haushaltsjahr ergibt sich bei den Einnahmen eine leichte Erhöhung bei dem Anteil an der Einkommensteuer um rund 5000 Euro auf 69 100 Euro, ebenso bei der Schlüsselzuweisung um rund 6500 Euro auf 88 340 Euro. In der Ausgabe erhöht sich vorläufig trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen die Kreisumlage bei einem Umlagesatz von 36,5 Prozent nur geringfügig auf 73 780 Euro. Die Verbandsgemeindeumlage wurde zwar um 3,55 Prozent voraussichtlich auf 39,90 Prozent gesenkt, was eine Minderung der Ausgaben um 4000 Euro auf 80 650 Euro bedeutet. "Der Haushalt 2005 ist wegen seiner Zuführung zum Vermögenshaushalt schon außergewöhnlich und wird, wenn keine gesetzlichen Regelungen uns beschneiden, die Gemeinde auf lange Sicht handlungsfähig halten. Es gilt verantwortlich mit den Rücklagen umzugehen, die zum Ende des Jahres 2005 auf 1 040 800 Euro festgesetzt sind. Aber das war ja schon immer die Maxime unseres Handelns", sagte Ortsbürgermeister Reitz.

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