Brauneberg. (cb) Die Wehlener haben mit ihrer ein Kilometer langen Uferallee ein Alleinstellungsmerkmal, das durch den Ausbau weiter hervorgehoben werden soll (TV vom 24. September). Auch die Brauneberger verfügen über eine besondere Straße, die sogar circa 1,8 Kilometer lang ist: die Nussbaumallee. Dort findet auf einer Länge von circa 700 Metern seit 1993 das Straßenfest der Gemeinde statt. "Eben weil wir dort ein Alleinstellungsmerkmal haben und dieses Ambiente nicht austauschbar ist", begründet Kurt Kranz, einer der Organisatoren, die Wahl des Standorts.

Im "Jahr des Walnussbaumes" haben sich die Organisatoren für die Veranstaltung, die vom 26. bis 28. September über die Bühne geht, etwas Besonderes einfallen lassen. An jedem der 14 Stände wird zu dem üblichen Angebot ein Gericht oder Getränk angeboten, zu dessen Zutaten auch die Walnuss gehört: zum Beispiel Walnusscrepes, Walnusspesto, Walnuss-Sahnekuchen, Walnussbutter, Walnuss-Backpflaumenmus, Steaks mit Walnuss-Soße, Apfelstrudel mit Wal nuss parfait, Walnuss-Likör und Walnuss-Kräuterbitter.

In jedem Stand werden Plakate hängen, auf denen die Besonderheiten vermerkt sind. Auch auf den 25 000 Flyern wird der Zusammenhang zwischen dem Fest, dem Standort und den Angeboten hervorgehoben. Durch diverse Mikrofon-Ansagen sollen die Gäste an den drei Festtagen ebenfalls auf die Besonderheiten aufmerksam gemacht werden, berichtet Kranz.

Die Stände öffnen am Freitag bereits um 12 Uhr. Um 18 Uhr erfolgt der offizielle Startschuss. Am Samstag und Sonntag geht das Treiben jeweils ab 10 Uhr weiter. Für die musikalische Unterhaltung sorgen mehrere Kapellen — unter anderem schottische Dudelsackspieler.

Wie immer findet eine Verlosung statt. Hauptpreis ist ein Aquarell des Brauneberger Malers Paul Mentges. In diesem Jahr werden auch Walnussbaum-Pflanzen für den heimischen Garten verlost. Lose zum Preis von je einem Euro gibt es an den Ständen. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am Sonntag um 21 Uhr.

Meinung

Zur Nachahmung empfohlen

Seien wir ehrlich! Die Straßenfeste, einstmals als neue Veranstaltungsart aus der Taufe gehoben, kennzeichnen sich dadurch, dass sie jedes Jahr, bis auf Nuancen, nach dem gleichen Schema ablaufen. Das gilt besonders für das Essen. Wer beispielsweise vor 20 Jahren mit gefüllten Klößen, Rindfleisch mit Remouladen-Soße, Tresterbraten, Gulasch im Brottopf, Winzersteaks, Winzervesper oder Weincreme den Geschmack der Besucher traf, bietet dieses Gericht immer noch an. Schließlich weiß er, wie er zu kalkulieren hat. Die Brauneberger durchbrechen 2008 dieses Schema — zumindest teilweise — und bieten eine Neuerung. Das ist fast schon sensationell zu nennen, aber unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Es würde den Straßenfesten gut tun. c.beckmann@volksfreund.de