Wann kommt das neue Bürgerhaus?

ENKIRCH. Ein Jahr ist es nun her, dass in Enkirch der Umbau der Alten Schule zum Bürgerhaus heftig diskutiert wurde. Nun laufen für das Projekt die Zuschussanträge und Genehmigungsverfahren. Bis sich an dem maroden Bauwerk im Enkircher Dorfzentrum was tut, müssen sich die Bürger wohl noch etwas gedulden.

Der Putz bröckelt vom Gemäuer, und das Dach muss dringend saniert werden: Die Alte Schule in Enkirch, ein dreigeschossiges Gebäude, 100 Jahre alt, große Fenster, weiße Fassade, hat schon bessere Zeiten erlebt. Die Bausubstanz des Bauwerks im Zentrum Enkirchs ist marode - dass etwas passieren muss, steht für die Bürger des Moselorts außer Frage. Deshalb hat der Gemeinderat im vergangenen Jahr Pläne vorgestellt, nach denen das altehrwürdige Haus von Grund auf saniert wird - Kosten: rund zwei Millionen Euro. Entstehen soll dafür ein Bürgerhaus mit zahlreichen Räumen für die Vereine im Ort, einer neuen Bibliothek, einem Jugendraum und einem großen Bürgersaal. Zuschussanträge beim Innenministerium in Mainz wurden bereits gestellt. Bisher aber ohne Ergebnisse. "Bis wir da grünes Licht bekommen, können auch noch einige Monate vergehen", sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber. Zudem habe das Amt für Denkmalpflege mittlerweile signalisiert, dass der ursprüngliche Plan des Enkircher Gemeinderats, das Gebäude vollkommen zu entkernen und im Inneren komplett neu aufzubauen, so wohl nicht akzeptiert werden kann. Was genau an den Plänen geändert werden muss, wird nach Aussage von Bürgermeister Karl-Heinz Weisgerber aber erst nach einer gemeinsamen Ortsbesichtigung mit Vertretern des Amts für Denkmalpflege feststehen. Ein Termin dafür stehe zwar noch nicht fest, aber man wolle sich in den kommenden Wochen treffen. "Es geht darum, eine gemeinsame Lösung mit der Denkmalpflege zu suchen, vor dem Hintergrund, dass wir das Gebäude als Bürgerhaus nützen wollen", sagt Weißgerber. Das Wichtigste sei für ihn, dass das ortsbildprägende Gebäude erhalten bleibe. Kritiker schlagen Alternativkonzept vor

Die Pläne des Gemeinderats waren bei den Bürgern im Ort vor einem Jahr hoch umstritten. Der Hauptkritikpunkt: Eine verschuldete Gemeinde wie Enkirch könne sich eine so teuere Investition nicht leisten. Die Kosten seien zu hoch, und damit sei auch die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Zudem gebe es genügend Alternativen zu einem Bürgerhaus, wie beispielsweise den privat geführten Saal Loosen in Enkirch, der für Großveranstaltungen wie beim Karneval genutzt werden könne. Die Kritiker des Projekts sprechen sich daher für eine günstigere Sanierungsalternative aus, bei der auf den neuen Bürgersaal verzichtet werden soll.

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