Warten auf Regen

BERNKASTEL-WITTLICH. Der Winter war trocken: Mangels Regen gab es in den entscheidenden Wintermonaten wenig Grundwasserneubildung. Doch die Wasserversorger sehen die Zukunft noch relativ gelassen.

Gartenbesitzer haben es gemerkt und sich über Gewitter gefreut. Auch ein Blick in Flüsse und Bäche zeigt: Es hat im Winter und Frühjahr nicht viel geregnet. Dabei ist die kalte Jahreszeit entscheidend für die Grundwasserneubildung. Jetzt sind die Pegelstände niedrig. Was hat das für die Wasserversorgung der Bürger zur Folge? Der TV hat nachgefragt. 80 000 Einwohner bis in die Nachbarkreise versorgt der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel. Dennoch erwartet man kein Problem, sie dieses Jahr zu versorgen.Nachts nass, tagsüber Sonnenschein

Das gilt auch für die 6400 Haushalte mit 17 500 Personen, die die Wasserwerke Wittlich versorgen. Werksleiter Lothar Schaefer: "Wir haben so viel Wasser, dass wir es verkaufen müssen und sehen das entspannt. Unser Wasservorkommen ist sehr ergiebig. Natürlich gibt es niedrigere Pegel, aber in einer Größenordnung, die uns nicht beunruhigt." Generell könne die Situation bedenklich werden, wenn sich an das trockene Frühjahr ein Jahr wie 2003 anschließe. Diese Einschätzung bestätigt Heribert Kappes, Werkleiter der Verbandsgemeindewerke, Bernkastel-Kues: "Wir hoffen, dass es nicht so anhaltend trocken bleibt. Im Augenblick haben wir keine Probleme." 2003 kamen die VG-Werke gut mit der Trockenheit zurecht. Sie versorgen 24 000 Einwohner und gewinnen zwei Drittel ihres Wassers selbst. Es kommt hauptsächlich aus dem Hunsrück aber auch aus der Wittlicher Senke und Ürzig. Die VG-Werke Traben-Trarbach versorgen knapp 8500 Einwohner und beziehen ihr Wasser für die Stadt Traben-Trarbach unter anderem aus eigenen Quellen in Bengel, der Quelle Dollschied sowie Kautenbach und der Thermalquelle. Enkirch wird durch Wasser aus dem Ahringstal versorgt. Burg (Mosel) erhält Wasser des Zweckverbandes Eifel-Mosel, Starkenburg vom Zweckverband Hunsrück I. Werkleiter Jens Burch hat sich besonders über den starken Gewitterregen vor gut einer Woche gefreut: "Das war gut für die Wasserwirtschaft, denn wenn es so trocken bleibt, könnte es in Teilbereichen zu Engpässen kommen." Gerade in Enkirch kam es 2003 zu Problemen in der Versorgung der Bevölkerung. Nur durch Verbrauchsbeschränkungen (keine Bewässerung der Gärten, Autowaschverbot) und durch die Einspeisung von Wasser aus Traben-Trarbach, konnte die Versorgung sichergestellt werden. Jens Burch weiter: "Durch die Verkehrsbelastung in einzelnen Straßenzügen gibt es außerdem Schäden, die zu erheblichen Wasserverlusten führen. Deshalb wurde durch die Verwaltung bereits eine Tonnagenbeschränkung für LKW beim Landesbetrieb Straßen- und Verkehr für Teilbereiche von Enkirch beantragt. Weiterhin soll in Kürze eine weitere Brunnenbohrung in Enkirch im Ahringstal niedergebracht werden." Engpässe gab es 2003 auch bei den Gemeindewerken Morbach, die 11 500 Einwohner beliefern. Werkleiter Jürgen Schabbach: "Nachts schöner Regen und tagsüber schöner Sonnenschein. Das wäre uns schon recht. Im Moment gibt es noch keine Probleme, aber wir hoffen, dass es nicht so einen heißen Sommer gibt, wie im letzten Jahr." Gelassen reagiert Edwin Maßmann von Verbandsgemeindewerken Thalfang, die 7500 Einwohner versorgen: "Die Pegel sind zwar niedriger, aber diese Schwankung haben wir jedes Jahr. Wir haben zur Zeit das vierfache Aufkommen im Verhältnis zu dem, was wir an Verbrauch haben. Die Quellen sind noch sehr ergiebig."

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