Was vom Hagel übrig blieb

Taubeneigroße Hagelkörner fielen in der Nacht von Freitag auf Samstag vom Himmel. Auch Weinberge an der Mittelmosel wurden bei dem Unwetter beschädigt. Die Bilanz der Winzer fällt derweil unterschiedlich aus.

 Beim orkanartigen Sturm am Samstagabend wurde auch ein großes Zeltlager in Kues nicht verschont. 600 Pfadfinder hätten beinahe evakuiert werden müssen. Für die Feuerwehr gab es dort einen Einsatz: Die Wehrleute aus Kues halfen den Pfadfindern beim notdürftigen Wiederaufbau zerstörter Zelte. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Beim orkanartigen Sturm am Samstagabend wurde auch ein großes Zeltlager in Kues nicht verschont. 600 Pfadfinder hätten beinahe evakuiert werden müssen. Für die Feuerwehr gab es dort einen Einsatz: Die Wehrleute aus Kues halfen den Pfadfindern beim notdürftigen Wiederaufbau zerstörter Zelte. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Minheim. Ein starker Wind weht. Plötzlich geht alles ganz schnell. Hagelkörner schlagen auf dem Boden auf. Wer sich im Freien aufhält, sucht schnell Unterschlupf. Während viele um ihre Autos, die im Freien geparkt sind, bangen, haben die Winzer der Mittelmosel ganz andere Sorgen: Wie überstehen die Weinreben den starken Hagelschlag? Am Morgen danach. Stellenweise liegt noch Eis auf dem Boden. Die Winzer begutachten ihre Weinberge. Das Urteil an der Mittelmosel fällt unterschiedlich aus. "Die heftigsten Schäden gibt es zwischen Trittenheim und Wintrich", sagt Christoph Koenen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel. Teilweise seien Reben durch den Hagel abgeschlagen worden, teilweise die Triebspitzen zerstört worden. "Der Schaden ist jedoch im Moment schwer abzuschätzen. Wenn es nicht noch einmal stark hagelt, dann ist der Schaden möglicherweise sogar reparabel", erklärt Koenen. Der Grund: Die Rebe kann nicht zu gravierende Schäden selbst ausgleichen und sich selbst regeln."Vielleicht sogar Umsatzsteigerung"

Als "nicht tragisch" fällt die Unwetter-Bilanz von Achim Molitor vom Weingut Molitor-Rosenkreuz in Minheim aus. Er hat Weinberge in Minheim, Dhron, Piesport und Maring. Den Hagel haben alle Orte zu spüren bekommen. "Ertragseinbußen befürchte ich allerdings nicht", sagt Molitor. Er kann dem Hagel sogar noch etwas Positives abgewinnen: "Das kann vielleicht sogar zu einer Umsatzsteigerung führen." Der Hagelschlag komme einer Art Beschneidung gleich. Dadurch könne sich die Rebe besser auswachsen.Völlig anders fällt die Bilanz des Weinguts Andreas Bollig in Minheim aus. "Vor allem der Rotwein hat es vom Hagel gut abgekommen", sagt Sohn Jacob Bollig. Das Holz dieser Reben sei etwas weicher. Blüten und Reben sind den Hagelkörnern zum Opfer gefallen.Der Schaden vom Wochenende kann nach Einschätzung der Winzer auch Auswirkungen auf die kommenden Jahre haben. "Die Reben sind an manchen Stellen regelrecht aufgeplatzt. Das kann im nächsten Jahr Probleme beim Binden machen", erklärt Jacob Bollig.Siehe auch untenstehende Berichte

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