Wasser, Öl und Feuer

MONZELFELD. Die feierliche Altarweihe durch Bischof Reinhard Marx setzte einen glanzvollen Schlusspunkt unter die Renovierung der Monzelfelder Kirche.

Am Sonntag hatte die Monzelfelder Pfarrkirche St. Stephanus ihren großen Tag. Nach umfassender Innenrenovierung setzte Bischof Reinhard Marx dem Pendeln der Kirchgänger zwischen Bürgerhalle und Pfarrsaal ein Ende. Bei der feierlichen Altarweihe kamen Wasser, Öl und Feuer zum Einsatz. Zunächst stand die Segnung des Ambos, des Lesepultes, an sowie das Besprengen des Altars mit Weihwasser. Danach salbte der Bischof den Altar mit Chrisam, geweihtem Öl, und verbrannte - als Symbol der Wunden Christi - an fünf Stellen des Altars Weihrauch. Altar und Ambo, beide aus hellem Basaltlava gearbeitet, sind allerdings nur teilweise neu, da Elemente der alten Altarplatte integriert wurden.Festliches Geleit zur Bürgerhalle

Für eine festliche Umrahmung des Pontifikalamts sorgten ein Großaufgebot an jungen Messdienern und vier Chöre. Unter Leitung von Josef Thiesen bewiesen die Kirchenchöre aus Monzelfeld und Longkamp sowie der Cäcilienchor Bernkastel mit dem Jugendchor der Pfarreiengemeinschaft ihr Können. Bischof Marx lobte in seiner Predigt die von einer Altarweihe ausgehende "pfingstliche Aufbruchstimmung". Das österliche Fasten reduziere sich ja zusehends auf ein Fitness-Fasten. Der eigentliche Sinn, sich in Sachen Glauben beständig auf den Weg zu machen, trete dabei in den Hintergrund. In Monzelfeld scheint in dieser Hinsicht allerdings die Welt noch in Ordnung. Pfarrer Manfred Weber hielt jedenfalls mit Lob für die Renovierungshelfer nicht zurück und ließ seine Schäfchen auch sonst im besten Licht erscheinen. "Die Monzelfelder sind ein lustiges Völkchen - aber sie lassen die Kirche im Dorf", brachte er eine seiner Einschätzung nach wesentliche Monzelfelder Wesensart humorvoll auf den Punkt. Im Anschluss an das Pontifikalamt geleitete die Gemeinde, allen voran der Musikverein, den Bischof zur Bürgerhalle. Bevor sich die Gottesdienstbesucher dort den leiblichen Genüssen zuwandten, nutzte Ortsbürgermeister Martin Klassen die Gelegenheit für nachdenkliche Töne. Zum einen erinnerte er an die zur Renovierung vorgebrachte "konstruktive Kritik und auch Wortgefechte". Diese seien ein Indiz dafür, dass es den Monzelfeldern nicht gleichgültig sei, was mit ihrer Kirche geschieht. Mit Blick auf den örtlichen Kindergarten, personell in kirchlicher Trägerschaft, bat er zum anderen den Bischof um eine "Relativierung" der "sicherlich notwendigen" Sparbestrebungen des Bistums. "Wenn Kirche und Gemeinde die Herzenssache Kinderbetreuung aus den Händen geben, dürfen wir uns nicht wundern, wenn unsere Kinder Wertvorstellungen annehmen, die uns fremd sind." Dem Applaus nach, den Klassen für diesen Appell erhielt, sehen das die Bürger ebenso. Anerkennung ersangen die Grundschüler. Zum weiteren Programm, das Heinrich Kappel moderierte, trugen neben den Kindergartenkindern Gesangverein und Musikverein, Turnerriege und "Stockveel" bei. Die "Kiddy's" konnten ihren Showtanz wegen vieler Krankheitsfälle nicht aufführen. Doch dafür gefiel dem Bischof Peter Kropps Kurz-Ballade "Menschen sind wir allemal", in der es um Römer und das "Kanzel- und Barockzeitalter" ging.

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