Weg mit dem Müll: Ein Dörflein räumt auf

RIVENICH. Erstmalig in der Region findet dieses Jahr am 6. März der Dreck-weg-Tag statt. Unterstützt wird die Aktion vom Trierischen Volksfreund und SWR 4. In Rivenich haben sich Feuerwehr, Jugendfeuerwehr und der Gemeinderat bereit erklärt die Gelegenheit zu nutzen und verschiedenen Müllhalden im Ortsbereich den Kampf anzusagen. Klasse-Reporter Florian Bier beobachtete die Vorbereitungen.

Mit der Aktion ist nicht nur eine vorrübergehende Unternehmung zum Säubern von Straßen und öffentlichen Plätzen gemeint. Nein, vielmehr beschäftigt das Thema Umweltverschmutzung in den letzten Jahren immer mehr die Bevölkerung.Autobatterien und Kühlschränke am Waldrand

Mal wird ein Waldweg genutzt um seinen Sperrmüll abzuladen, nur weil man den Entsorgungstermin verpasst hat. Autobatterien und alte Kühlschränke passen, so die Meinung der Verschmutzer, auch gut in das Bild des Waldrandes. Forstamtliche Grünhalden werden benutzt um Altlasten zu entsorgen. Dies stellt nicht nur einen unästhetischen Anblick dar, sondern ist auch eine enorme Gefahr für Tiere und Menschen. Ganz zu schweigen von der Boden- und Gewässerbelastung, die von chemischen Prozessen des Mülls ausgeht. Das kann wohl kein Mensch nachvollziehen.Nun zu dem schöneren Aspekt. Wieder einmal finden sich freiwillige Helferinnen und Helfer, die ihre kostbare Freizeit dem Umweltschutz opfern, um gemeinsam ein für alle mal mit dem Dreck so richtig reinen Tisch zu machen. Eine respektable Sache, die nicht nur von der lokalen Tageszeitung TV und dem Rundfunksender SWR4 gewürdigt wird. Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land hat zu dieser Aktion aufgerufen und überraschenderweise haben fast alle Gemeinden ihre Beteiligung angemeldet.Wenn alle ihren Müll selbst wegräumen würden ...Und dann wäre da noch der Moralappell. Es wäre in Zukunft natürlich unbestreitbar besser, dass dieser Tag gar nicht erst unternommen werden müsste, wenn jeder Einwohner seinen Müll ordentlich entsorgen würde.Keine Rückorientierung zu Müll auf den Misthaufen

In unserer Gemeinde muss man sich nicht zurück orientieren und wie früher den Müll einfach auf den Misthaufen werfen oder dahin, wo ihn keiner sieht. Abfallprodukte von heute können zum größten Teil recycelt werden. Viele der Stoffe, die bei der alltäglichen Entsorgung anfallen, sind biologisch leider nicht abbaubar, deshalb die Wiederverwertung. Und für den allerletzten Rest gibt es die Verbrennungsanlage oder die Deponie.Deshalb sollte man so wenige Produkte wie möglich kaufen, deren Inhalte in mehreren Lagen Kunststoffverpackungen eingeschweißt sind.Umweltschutz fängt da schon beim Einkauf an. Als bestes Beispiel dient die gute alte Milchflasche aus Glas. Natürlich ist die Milch aus der Flasche teurer, jedoch nur aus dem Grund, weil zu w1enige Verbraucher sich Gedanken über Umwelt und Recycling machen und nicht ein paar Cent mehr ausgeben wollen.Je mehr Menschen öko-freundliche Waren kaufen, desto billiger werden diese und unseren Landwirten oder Direktvermarktern geht es in absehbarer Zukunft auch wieder besser.Nicht jeder muss jetzt unbedingt auf den Öko-Trip kommen, jedoch wäre ein bisschen Bio-Liebe angebracht.Das Dörflein in dem Tale ist, wie alle anderen Gemeinden in der Region, auf ehrliche und ordentliche Bürger angewiesen, die ein bisschen oder mehr Heimatliebe zeigen und sich für den gesunden Erhalt ihres Lebensraums alle Mühe geben.Damit es wieder Spaß macht, spazieren zu gehen

Miesmacher gibt es leider zu viele. Doch wenn die Mehrheit für den Umweltschutz in unsere Gemeinde aktiv wird, dann macht es wieder Spaß, spazieren zu gehen ohne sich über den ganzen Abfall zu ärgern, der uns an Straßen- und Wegrändern entgegenlacht. Gefordert ist hier auch die Dorfjugend, die sich bei jeder Gelegenheit beschwert, dass die Gemeinde keine Räume für Jugendtreffs bereit hält, jedoch nichts dafür tut. Packt an, räumt euren Müll selbst weg und engagiert euch, zeigt, dass ihr was könnt, macht mit, dann kann man auch erwarten, dass die junge Bevölkerung stärker respektiert wird.Also, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, denkt ein bisschen an unsere Heimat und an das kleine Dörflein, dass jedem am Herzen liegt und achtet in Zukunft stärker auf euren Abfall.Den Artikel schrieb Florian Bier (16), Klasse 10 b des Peter-Wust-Gymnasiums in Wittlich, im Rahmen des Klasse-Projektes vom Trierischen Volksfreund .

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