Bevor der Stadtrat sich am Donnerstag mit der Erweiterung des Wohngebietes auf dem Kueser Plateau befasst, wird Stadtbürgermeister Wolfgang Port heute Abend im Kurgastzentrum die Anwohner über dieses Vorhaben informieren. Bei einigen Bürgerinnen und Bürgern stößt die Planung auf Unverständnis. Sie werfen den Stadtoberen mangelnde Transparenz und eine hektische Vorgehensweise vor. Stadtratsmitglied Bernd Gelz (SPD) hat sich daher in einem Schreiben an Stadtbürgermeister Wolfgang Port gewandt. Darin stellt sich der Sozialdemokrat auf die Seite der Gegner: "Eine solche Politik nach dem Motto Augen zu und durch lehnen wir Sozialdemokraten grundsätzlich ab", so Gelz. Es sei zwingend erforderlich, dass die Stadt eine räumlich orientierte Steuerungspolitik gerade im Hinblick auf Bauland vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung in die Wege leite. Dafür seien zunächst verlässliche Basisdaten erforderlich über Zu- und Abwanderung, Altersstruktur, Geburtenrate und die Entwicklung von Arbeitsplätzen. Auch sollte der Stadtrat mehrere alternative Baubereiche im Gebiet der Stadt benennen, fordert Gelz. Die SPD schlägt daher neben dem Kueser Plateau IV vor, auch den Bereich "Wehlener Plateau" ernsthaft in die Überlegungen einzubeziehen. Zudem seien Baugebiete nur in einer gewissen Größe sinnvoll.Flut von Verfahren könnte die Folge sein

Die SPD-Fraktion will der Erweiterung nicht zustimmen, weil laut Gelz alternative Vorschläge nicht diskutiert wurden, keine öffentliche Informationsveranstaltung stattfand, eine Bedarfsplanung fehlt und weil der Stadtrat weder inhaltlich darüber debattiert, noch eine Entscheidung getroffen habe. Eine "hektische, mit heißer Nadel gestrickte Schaffung von Fakten können ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept und eine positive Stadtentwicklung verhindern." Auch ein Flut von Gerichtsverfahren sieht Gelz als Folge an. Der Stadtrat wird sich am Donnerstag, 18 Uhr, im Rathaus mit der Erweiterung und dem SPD-Antrag befassen.