Wein, Werk und Wahlkreis

Im zweiten Anlauf soll es gelingen. Marcus Heintel kandidiert als Direktkandidat im Wahlkreis 201 (Mosel/Rhein-Hunsrück). Der TV hat den Morbacher auf Wahlkampftour in Bernkastel-Kues begleitet.

 Auf Besuch: SPD-Bundestagskandidat Marcus Heintel (links) im Gespräch mit DRK-Sozialwerkgeschäftsführer Christian Johann sowie Reinhard Grasnik (rechts). TV-Foto: Harald Jansen

Auf Besuch: SPD-Bundestagskandidat Marcus Heintel (links) im Gespräch mit DRK-Sozialwerkgeschäftsführer Christian Johann sowie Reinhard Grasnik (rechts). TV-Foto: Harald Jansen

Bernkastel-Kues. An diesem Tag sind es zwei Termine. Wie viele es insgesamt sind, kann Marcus Heintel erst am Wahlabend sagen. "Ich bin ja auch kommunalpolitisch engagiert. Bei diesen Terminen gibt es auch immer wieder Gelegenheit für Gespräche", sagt der Morbacher.

Das DRK-Sozialwerk ist die erste Station der Rundreise durch den Bernkastel-Wittlicher Teil des Wahlkreises 201 (Mosel/Rhein-Hunsrück). Und für Heintel ist es mehr als ein Termin unter vielen. Das Thema interessiert ihn. Persönlich wie beruflich. Denn seit 2002 arbeitet er für den AWO-Betreuungsverein Bernkastel-Wittlich. Einige der Mitarbeiter kennt er persönlich. Entsprechend locker ist die Stimmung beim Rundgang. Berührungsängste sehen anders aus.

Insgesamt 960 Menschen arbeiten für das Sozialwerk, das Jobs für Menschen mit Behinderungen, integrative Kindertagesstätten oder Wohnheimplätze anbietet. Über die Arbeit des Sozialwerks informiert Geschäftsführer Christian Johann. Es ist wohl mehr ein Informationsbesuch denn eine weitere Station auf der Wahlkampftour. Beim Termin auf dem Kueser Plateau geht es nicht um Stimmenfang. Zumal Johann dem möglichen Bundestagsabgeordneten auch sagt, wo der Schuh drückt. Seien es fehlende Wohnheimplätze für ältere Beschäftigte, seien es Probleme aufgrund des Umsatzrückgangs durch die Wirtschaftskrise.

Wie eine ganz andere Krise bewältigt werden kann, möchte der 33-jährige Marcus Heintel bei der zweiten Station des Tages wissen. Er besucht die Winzergenossenschaft Moselland. Dort führt ihn Matthias Krämer, Betriebsleiter Wein, durch das Betriebsgebäude.

"Wie kann den Fasswein-Winzern geholfen werden?", fragt Heintel. Das muss der Betriebsleiter natürlich nicht lange überlegen: "Die Winzer sollten Mitglied der Genossenschaft werden", sagt Krämer, der dem Hunsrücker dann auch noch erklärt, dass der Fassweinmarkt viel mit dem Aktienmarkt gemein hat. "Es ist ein bisschen wie beim Pokern", sagt der Wein-Experte.

Wie die Wahl am 27. September ausgeht, ist nach Ansicht Heintels ebenfalls Glückssache. "Die Drei vorne muss stehen", sagt der Direktkandidat über das Bundesergebnis seiner Partei. Seine eigenen Chancen auf das Direktmandat beurteilt er eher zurückhaltend . "Aber der Manfred Nink im Wahlkreis Trier wird es sicher schaffen", sagt der Sozialdemokrat.

EXTRA Statt der angekündigten Streitgespräche zu verschiedenen Themenfeldern zwischen den Bundestagskandidaten der Region und Bürgern sollen die Wahlbewerber im TV mit jeweils einem Satz ihre Position zu folgenden Themen beziehen: Rente, Arbeit, Gesundheit. Rente: "Da die Rente die Belohnung für das Arbeitsleben im Alter ist, müssen Arbeitsjahre an Gewicht gewinnen und fließende Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente geschaffen werden." Arbeit: "Ich bin für gesetzlich festgelegte Mindestlöhne für alle Branchen, denn wer arbeitet, muss auch davon leben können, ohne dabei auf staatliche Hilfen angewiesen zu sein." Gesundheit: "Wir brauchen die soziale Bürgerversicherung, da jeder Mensch das Recht auf gleiche medizinische Behandlungschancen und die Finanzierung des Gesundheitssystems auf alle Einkommen gerecht verteilt werden muss." (har)EXTRA Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück: Der Wahlkreis 201 umfasst im Landkreis Bernkastel-Wittlich die verbandsfreie Gemeinde Morbach sowie die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron, dazu Thalfang am Erbeskopf und Traben-Trarbach. Zudem umfasst er den Landkreis Cochem-Zell sowie den Rhein-Hunsrück-Kreis.

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