Wein ist wie das Salz in der Suppe

PLEIN. (sos) Mit einer kulinarischen Europareise als Sechs-Gang-Menü, ergänzt von Moselweinen, beteiligt sich Gert Gilles, Waldschlösschen Plein, an der Großveranstaltung Wein & Gourmet Festival. Der TV hat ihn befragt.

Ihr Motto ist die kulinarische Europareise. Wann haben Sie als viel beschäftigter Koch zuletzt außerhalb Deutschlands gut gespeist, und was war es denn?Gert Gillert: Im Januar im Elsass: Munster Käse mit Trüffeln gefüllt und Quittensoße. Warum sind die Erdener Weine als Begleiter "europatauglich". Was schätzen Sie speziell am Riesling, und bei welcher Kombination zu den Gängen haben Sie mit Andreas Schmitges länger überlegt, bis es passte? Gillert: Durch seine große Geschmacksvielfalt von trocken bis edelsüß und sein feines Spiel von Säure und Frucht passt sich der Erdener Wein von Andreas Schmitges vorzüglich vielen europäischen Gerichten an. Beim vierten Gang, Spanien, haben wir lange überlegt was zur Gazpacho passt. Warum gehört ein guter Wein zum Essen einfach dazu? Gillert: Guter Wein gehört zum Essen, wie das Salz zur Suppe. Bei welchem Gang fiel Ihnen die Entscheidung besonders schwer, warum haben Sie sich für die jetzige Speisenkombination und Abfolge entschieden?Gillert: Sechster Gang, Europa, weil edelsüße Weine zu Käse noch immer bei vielen Gästen eine zu moderne neue Regel ist. Gibt es aus Ihrer Erfahrung ein europäisches Gericht, das in Deutschland auf der Karte und dem Teller einfach keine Chance hätte? Gillert: Ja, Zampone, das ist gefüllter Schweinsfuß, Kutteln, Scotch Haggis also gefüllter Schafsmagen und Andouillets, das sind Würste hergestellt aus Innereien. Was ist für Sie als Koch ein typisch deutsches Hausmannskostgericht, das Sie selbst gerne essen? Gillert: Eintöpfe - Linsensuppe, Bohnen und Erbsensuppe, geschmorte Rinderroulade, Schoales. Jakobsmuscheln und Hummer sind Bestandteile Ihrer kulinarischen Europareise: Was ist denn unabhängig vom Menü Ihr persönlicher Favorit unter den Delikatessen? Gillert: Deutscher Spargel und alle Arten von Meeresfrüchten, besonders Austern. Fenchel als Gemüse im Land der Fenchelteetrinker: Was reizt Sie an der Kombination mit Kaninchen, wie im dritten Gang, Italien? Gillert: Der kräftige Fenchelgeschmack harmoniert prima zum zarten Kaninchenfleisch. Erinnern Sie sich - was war das erste europäische Gericht, dass Sie als Kind fasziniert hat? Gillert: Spaghetti und italienisches Eis. Ich glaube die italienische Eisdiele in Wittlich am Pariserplatz, wo man einige Stufen hochgeht, gibt es schon ewig. Und Pommes Frites. Stichwort Essenskultur Europa: Was können wir noch dazu lernen? Gillert: Die Kunst des Genießens - auch von einfachen Gerichten und sich Zeit nehmen beim Essen. Was ist aus Ihrer Sicht der typische Gast im Rahmen des Gourmet Festivals und warum engagieren Sie sich im Rahmen des Festivals?Gillert: Es macht Freude für Leute zu kochen, die Freude am Essen und Wein haben und im Menü etwas essen und dazu trinken, was sie sich wahrscheinlich nicht à la carte ausgesucht hätten, und dann sagen: Das hat super geschmeckt. Was Ihnen früher hat "bei Muttern oder Oma" einfach so gut geschmeckt, dass Sie es "im Kindheitsgeschmack" nicht nachkochen können? Gillert: Apfelküchlein mit Vanillesoße. * Die Fragen stellte unsere Redakteurin Sonja Sünnen.

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