Wein verbindet

KESTEN. (urs) Weit über die Grenzen der Mosel hinaus bekannt, lockt das Kestener Straßenfest einmal im Jahr Genießer aus allen Himmelsrichtungen an.

Ob per Auto, per Bus oder per Fahrrad - zum Kestener Straßenfest pilgern einfach alle. Wie auf ein geheimes Startzeichen hin füllt sich Jahr für Jahr ab einer gewissen, geheimnisvollen Stunde binnen Minuten der riesige Wiesenparkplatz gegenüber des Orts. In Scharen strömen die Menschen dann hinein ins Getrubel rund um Weinkönigin Christina I. Nach dem offiziellen Startzeichen, zu dem in diesem Jahr Gebietsweinkönigin Nicole Kochan sowie befreundete Hoheiten angereist waren, machen sich die Straßenfestfreunde dann eilends daran, bei Wein und Stimmungsmusik Keller und Küche zu testen. Bei Leckerbissen wie gefüllten Winzertaschen, gratiniertem Ziegenkäse, Scampi-Spießen oder dem "Wingertspoal" (Fleischspieß) ist die Qual der Wahl groß. Erst recht, wenn dazu auch der passende Rebensaft probiert sein will. Daher geht es in Kestens beliebter Schlemmermeile immer schon sehr zeitig gesellig zu. Neben den Wander-Orchestern trägt dazu die Gästeschar bei, die sich oft singend in Stimmung bringt. Wie die Altherren aus Hoof bei St. Wendel, die mit ihren Damen der Gemütlichkeit ein Prosit schmetterten. "Wir sind zum ersten Mal hier und machen einen Betriebsausflug vom Verein aus", erzählten Wiltrud und Reimund Clemens, die mit 24 Leuten in Wintrich übernachteten. Auch für eine Gruppe Damen aus Prüm war dies die erste Kesten-Tour - ausgeschaut aus einem Veranstaltungskalender, sagten Irene Gompelmann und Marlies Koch. Sie hätten einfach mal ein Weinfest mitmachen wollen, erzählte Anita Heckemanns. Ein Düsseldorfer Radler-Team hätte ihnen da sicher einiges berichten können. Denn die 30 Damen und Herren, von denen 14 die 246 Kilometer per Rad zurückgelegt hatten, sind in Kesten praktisch von Anfang an dabei. Zumindest Werner Schleicher, der dank eines Privat-Aufenthalts zufällig schon beim ersten der bisher 15 Feste mitfeierte. Dass die von ihm ins Leben gerufene Radlertruppe seither Kesten die Treue hält, hat seinen Grund: "Weil das nicht so ein altmodisches Fest ist, sondern eins, das einen leicht jugendlichen Touch hat."

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