Weinfest-Chefin ist schon sehr gespannt

BERNKASTEL-KUES. Sylvia Westermann, die neue Chefin des Mosel-Gäste-Zentrum, hat in den ersten Monaten ihres Tuns schon einige Großveranstaltungen miterlebt. Doch nun wartet erstmals das Glanzstück: das Weinfest der Mittelmosel.

Bisher kennt Sylvia Westermann das "Weinfest der Mittelmosel" nur vom Hörensagen. Vom 1. bis 5. September kann die neue Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums das Geschehen selbst unter die Lupe nehmen. Mehr noch: Sie feiert als Organisatorin Premiere. "Man kann nicht etwas ändern, was man noch nicht kennt", sagt sie mehrfach im Gespräch. Will heißen: Sie wird sich alles anschauen und hinterher entscheiden, ob es in der Zukunft zu irgendwelchen Änderungen kommen wird. Unter die Lupe nehmen und bewerten wird sie das Wein- und Essenangebot, die Qualität der Musikgruppen und das Geschehen auf dem Rummelplatz im Stadtteil Kues. Eine optische Veränderung wird es bereits in diesem Jahr geben, ist allerdings keine Erfindung von Sylvia Westermann: Der Karlsbader Platz wird in das Geschehen einbezogen. Platz finden dort ein Rotwein- und Sektstand, der in Regie der Stadt betrieben wird, sowie zwei weitere Weinstände und ein Essensstand. An ihm werden moseltypische Gerichte und, dem Namen des Platzes angemessen, auch eine "Karlsbader Pfanne" auf Porzellantellern und mit richtigem Besteck angeboten. Die beiden Weinstände werden von je einem Winzer aus Kues und einem aus Wehlen betrieben. Dies geht auf einen Stadtratsbeschluss zurück, zwei Stände von der Weinstraße abzuziehen und auf dem Karlsbader Platz anzusiedeln. Der Platz soll so etwas wie eine Ruhezone werden. Deshalb werden auch Stühle und Tische aufgestellt, wo der Gast essen und trinken kann. Auf dem Gelände wird auch ein Bühne Platz finden. Dort wird es von donnerstags bis montags Konzerte geben, zeitgleich zu anderen musikalischen Veranstaltungen auf dem Marktplatz. "Das ist so gewollt", erläutert Westermann. Schließlich werde darauf geachtet, dass es verschiedene Musikrichtungen sind, die an beiden Plätzen zur selben Zeit über die Bühne gehen. Höhepunkt auf dem Karlsbader Platz ist sonntagabends das Konzert "Made in Germany" von und mit Thomas Schwab und seinem Ensemble. Zusätzliche Konzerte kosten natürlich auch mehr Geld. Doch es gibt Sponsoren, die im Gegenzug mit VIP-Karten belohnt werden. Ihre Inhaber dürfen sonntags beim großen Festzug auf der Tribüne sitzen, sind Gäste beim Feuerwerk am Samstag und beim vorangehenden Empfang und sitzen beim Schwab-Konzert in der ersten Reihe. Es gib auch noch eine akustische Neuerung. Westermann: "Die Weinstraße wird mit Hintergrundmusik beschallt." Das soll zu noch mehr Gemütlichkeit beitragen. Sylvia Westermann verhehlt nicht, dass sie sich bereits grundsätzliche Gedanken gemacht: Dazu gehört unter anderem der Fortbestand des Rummelplatzes. Es werde beispielsweise immer schwerer, attraktive Beschicker zu finden. Westermann: "Viele Leute sagen allerdings, dass wir den unbedingt brauchen." Sie kann sich aber auch eine Art "Kinderland" vorstellen. Aber das ist Zukunftsmusik, genau wie die Gedanken, die Häuser an der Weinstraße zu illuminieren und/oder eine Beleuchtung der Mosel mit Schiffen. "Dabei müssen wir dann aber auch über Geld sprechen", weiß sie um die Zwänge. Die Weinstraße soll noch mehr zum Aushängeschild des Festes werden. "An den Ständen muss in Winzerkleidung ausgeschenkt werden", sagt die Organisatorin, "und die Stände müssen geschmückt sein. Es darf keine Bretterbuden geben." Im Laufe ihrer Tätigkeit, die sie zu Jahresbeginn begann, hat Sylvia Westermann schon einige Großveranstaltungen miterlebt und mitorganisiert. Mit dem Weinfest wartet eine neue Herausforderung. "Ich bin selbst sehr gespannt", sagt sie.

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