Weinkönigin Kim I. meistert ersten Auftritt souverän
TRABEN-TRARBACH. Traben-Trarbach hat eine neue Stadtweinkönigin: Kim I. wurde gestern auf Deutschlands einzigem Zunftweinfest, das alljährlich von der Schröterzunft ausgerichtet wird, zur neuen Weinhoheit gekrönt. Unter dem Beifall vieler hundert Zuschauer trat sie ihr Amt an, in dem sie ein Jahr lang für die Stadt und ihre guten Weine werben wird.
Mit dem traditionellen Heranschroten und Aufstellen des festlich geschmückten Zunftbaums war das Weinfest am Samstag von Zunftmeister Gerhard Bretz und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus eröffnet worden. 20 Zünfter hatten alle Hände voll zu tun, um den fast 24 Meter hohen Baum am Trabener Moselufer sicher aufzustellen Der Musikverein Traben-Trarbach, die Gruppe "Anno dazumal", die Biedermeiergruppe, die Kindertanzgruppe "Moselblümchen" und die Fassroller umrahmten das fröhliche Geschehen, das bei Sonnenschein viele Gäste von nah und fern angelockt hatte. Heide Pönnighaus sagte, sie sei dankbar und stolz, "dass wir hier noch eine Schröterzunft haben", und ihr Gruß galt auch den Schröterfrauen, die beim Fest tatkräftig mit anpackten. Gestern nun legte Stadtweinkönigin Katharina I. ihr Amt nieder. Weinkönigin zu sein sei keine leichte Aufgabe, stellte der stellvertretender Zunftmeister, Axel Emert, fest. Ein schönes und ein schweres Jahr gehe für Katharina I. zu Ende, die ihre Aufgabe gut gemacht habe.Gebietsweinkönigin lobt Qualitätsschub beim Wein
"Nicht so ganz viele gemeinsame Auftritte haben wir gehabt", zog die Stadtbürgermeisterin Bilanz. Und in der Tat war die Weinhoheit bei vielen Festen im Städtchen von ihren "Untertanen" sehr vermisst worden. Mit der 22-jährigen Kim Steffen hat nun eine neue Regentin das Zepter und einen hoffentlich stets gefüllten Pokal in der Hand, und in ihrer ersten Ansprache gelobte sie, das Amt mit ganzer Kraft auszuüben. Die feierliche Krönung wurde musikalisch vom Musikverein gestaltet, und auf dem Podium hatten nicht nur der elfköpfige Krönungsrat Platz genommen, sondern auch Weinköniginnen und Prinzessinnen aus Enkirch, Reil und Winningen. Nicole Kochan, die aus Lieser stammende Gebietsweinkönigin Mosel-Saar-Ruwer, hatte ihre Kollegin aus dem Rheingau, Daniela Wendling, mitgebracht. Nicole Kochan würdigte das Engagement der Winzer, die aus guten Weinen "richtige Spitzentropfen machen". Sie freute sich über den enormen Qualitätsschub des deutschen Weins und besonders des Rieslings. Verbandsgemeindebürgermeister Ulrich K. Weisgerber beglückwünschte Kim I. zum "schönsten Amt der Stadt Traben-Trarbach", und die Bürgermeisterin sicherte der neuen Weinkönigin ihre Hilfe und Unterstützung zu. Sie repräsentiere "eine zauberhafte Stadt und einen besonders guten Moselwein". Die Stimmung auf dem Festplatz war prächtig, und Kim I. meisterte ihren ersten Auftritt vor der großen Gästeschar souverän und charmant. Am 1. Juni 1983 wurde sie in Traben-Trarbach geboren und ist ausgebildete Verwaltungs-Fachangestellte. Jetzt arbeitet sie bei einer Autovermietung auf dem Flugplatz Hahn. Ihr Versprechen, das Amt der Stadtweinkönigin auszuüben, erfülle die Zunft der Stadtschröter mit Genugtuung und Dank, sagte Axel Emert. Das Fest geht heute weiter. Um 11 Uhr spielt der Musikverein beim Bürgerschoppen auf. Dabei ist es eine Tradition, dass die über 75-jährigen Winzerinnen und Winzer aus der Stadt von der Zunft kostenlos bewirtet werden. (Bericht folgt.)